Janine Lorang und Albert Frey säubern die Schaufensterauslage ihres Juweliergeschäfts. Foto: Wursthorn

Fenster von Juweliergeschäft mit Gullideckel eingeschlagen. Polizei nimmt Hinweise entgegen.

Bräunlingen - Erster Urlaubstag und auch noch Geburtstag: Da erwartet man normalerweise nicht, in einen Kriminalfall verwickelt zu werden.

Genau das ist Janine Lorang am Montagmorgen passiert. Um halb fünf weckten sie und ihren Mann Albert Frey donnernde Hammerschläge. Vier bis fünf Mal schien das ganze Haus zu zittern und sofort war klar, dass das martialische Dröhnen ihrem Juweliergeschäft einen Stock tiefer galt. Als Frey drauf und dran war, nach unten zu gehen, um die mutmaßlichen Einbrecher in die Flucht zu schlagen, hielt ihn Lorang zurück. Besser kein Risiko eingehen, beherzigte Frey die Empfehlung von Polizei und Ehefrau. Das Ehepaar beließ es dabei, öffnete die Fenster und machte überall Licht.

Der automatische Alarm verständigte die Polizei. Gemeinsam mit einer Polizeistreife besichtigten Lorang und Frey den Schaden: Die Täter hatten mit einem Gullideckel versucht, eine Schaufensterscheibe einzuschlagen. Die 24 Millimeter starke Verbundglasscheibe wurde durch die gewaltigen Schläge im unteren Bereich nicht komplett zerschlagen, sondern so weit nach innen bedrückt, dass die Täter durch die Aussparung in die Auslage greifen konnten.

Einbruchsversuch "dilettantisch"

55 Trauring-Paare hätten sie aus der Auslage gefingert, sagt Janine Lorang. Mit ein paar Handgriffen ging das ganz schnell, weil die Ringe gebündelt in Schubfächern lagen. Den Schaden mag die Juwelierin nicht beziffern, für ihn kommt die Versicherung auf. Bereits um das Jahr 2006 herum war das Juweliergeschäft das Ziel von Einbrechern. "Sie haben einen großen Stein auf die Scheibe geworfen. Außer ein paar Rissen ist damals aber nichts passiert", erinnert sich Lorang. Als dilettantisch bezeichnet sie auch den Einbruchsversuch von Montag.

Schnelle Abhilfe schuf schon am Montagvormittag Fensterbauer Bernd Spadinger, der über einen Kollegen eine provisorische Scheibe organisiert hatte und einbaute. Das Verbundglas in bisheriger Stärke muss jetzt bestellt werden.

Bevor die Polizei eintraf, flüchteten die Täter zu Fuß in Richtung Blaumeerstraße. Laut der Aussage eines Zeugen gibt es eine vage Täterbeschreibung. Beide Männer seien dunkel gekleidet gewesen und etwa 1,80 Meter groß.

Hinweise an die Polizei

Wer Verdächtiges beobachtet hat, wird gebeten, sich beim Polizeirevier Donaueschingen unter Telefon 0771/83 78 30 zu melden.