In der Versammlung des Fördervereins der Stadtmusik wurden Schriftführer Robert März und Vorsitzender Heiko Zorn bestätigt. Foto: Schwarzwälder Bote

Versammlung: Ausgewählt als Lehrgangsorchester / Bemühungen um Probenlokal gehen weiter

Ein anstrengendes Vereinsjahr haben die Musiker der Stadtkapelle Bräunlingen hinter sich. Insgesamt waren 29 Auftritte und 72 Proben zu bewältigen. Hinzu kamen diverse Arbeitseinsätze.

Bräunlingen. Ein zentrales Thema der Generalversammlung waren die Bemühungen um ein neues Probelokal. Im Januar treffen sich alle Musiker, um darüber zu beraten, wie man sich verbessern kann. Neu im Vorstand ist Nadine Walter als stellvertretende Schriftführerin. In der Diskussion über den künftigen Termin der Generalversammlung gab es eine längere kontroverse Diskussion, letztendlich jedoch ein klares Votum.

"Nach jahrelanger Stagnation sind wir mit dem Thema Probelokal dieses Jahr ordentlich vorwärts gekommen", freute sich Vorsitzender Martin Hornung. Es wurde ein Probelokalausschuss gegründet, das Gelände hinter dem Hallenbad besichtigt und erste Pläne gemacht. Im zweiten Halbjahr wurde dann von Bürgermeister und Stadtkapelle die evangelische Kirche ins Spiel gebracht.

Am 11. Dezember fand dort eine Probe statt. Fazit ist, dass die Räumlichkeiten von der Größe und Peripherie durchaus geeignet sind, jedoch akustisch und lärmschutztechnisch einiges zu tun ist. Jetzt sollen die ersten Kontakte intensiviert und konkrete Verhandlungen geführt werden.

Gelobt wurde die Stadtkapelle für ihre gelungenen Auftritte bei Umzügen, wie der stellvertretende Vorsitzende Ralf Wolf berichtete. Deshalb wurde sie als Lehrgangsorchester für den Marschmusikworkshop des Blasmusikverbandes Schwarzwald-Baar ausgewählt.

Aber es gab auch Kritik. Nicht alle Musiker waren mit der Auswahl der Musikstücke einverstanden. Die Kritik sei konstruktiv, alle möchten, dass es mit der Stadtkapelle Bräunlingen vorwärts geht. Dabei sei es wichtig, so Wolf, den Spagat zwischen dem Spaß am Musizieren und dem Anspruch zu bewältigen.

Es sei eine Herausforderung für den Dirigenten, diese Schwelle auszuloten und immer wieder neu zu justieren. Dies sei nur gemeinsam zu schaffen. Deshalb treffen sich die Musiker am 11. Januar zu einer Aussprache. Wolf hofft auf eine rege Teilnahme und erhielt für seine Ausführungen großen Applaus von der Versammlung.

Bürgermeister Micha Bächle lobte, dass man offen mit den Punkten umgehe und damit die Balance zwischen Hobby, Engagement und notwendigem Einsatz gemeinsam gewahrt sei. Dirigent Andreas Dangel betonte, er sei froh und dankbar für jeden Tipp.

Die Quote der Probenbesuche lag im vergangenen Jahr bei 66,3 Prozent. Dabei waren die Posaunen mit 80 Prozent Spitzenreiter. Nadine Walter löst Corina Maier als stellvertretende Schriftführerin ab, Marvin Wehrle wurde als neuer Jugendvorsitzender von der Versammlung bestätigt.

Lange diskutiert wurde ein schriftlicher Antrag, die Generalversammlung, die zwischen Weihnachten und Neujahr stattfindet, aus dem Weihnachtsurlaub auf das folgende Frühjahr zu verlegen, auch, damit der Kassierer das Geschäftsjahr abschließen kann. Der Antrag wurde in geheimer Abstimmung mit 37 zu 13 Stimmen bei sechs Enthaltungen abgelehnt.

Auf das Jahr 1824 datiert die Gründung der Stadtkapelle Bräunlingen. Ein seit Jahren bewährtes Team sind Vorsitzender Martin Hornung und Dirigent Markus Dangel. Aktuell hat die Kapelle 190 Mitglieder, davon 75 aktive Musiker. 62 Kinder befinden sich in der Instrumentalausbildung. Das sind sieben mehr als im vergangenen Jahr. Hinzu kommen 21 Blockflötenkinder und neun Kinder in der musikalischen Früherziehung. Amtierender Jugend-Dirigent ist Tobias Heine. Außerdem hat die Kapelle 23 Ehrenmitglieder. Zu den Hauptaufgaben der Stadtkapelle zählen die Erhaltung des musikalischen Lebens und die Brauchtumspflege. Um die Stadtkapelle zu unterstützen, wurde im Dezember 2014 ein Förderverein ins Leben gerufen. Gefördert werden unter anderem die Jugendausbildung, Musikinstrumente, Noten und Uniformen. Vorsitzender ist Heiko Zorn.