An sieben Stellen in Bräunlingen haben Kameras den Verkehr dokumentiert. Kennzeichen haben die Geräte nicht erfasst, um den Datenschutz zu gewährleisten. Foto: Stadtverwaltung Foto: Schwarzwälder Bote

Wenn an den Eingängen zur Stadt mal wieder ein Auto mit

Wenn an den Eingängen zur Stadt mal wieder ein Auto mit mehr als 50 Kilometern pro Stunde herangerauscht kommt, dann ärgert das viele Bräunlinger.

Die Messstellen waren aufgebaut am Knotenpunkt Stadttor/Kirchstraße/Sommergasse/Zähringerstraße, am Knotenpunkt Dögginger Straße/Hüfinger Straße auf Höhe der Firma Straub, im Bereich Gumppstraße/Spitalplatz, am Kreisverkehr Dögginger Straße, in der Bruggener Straße auf Höhe des Grabenrings, im Bereich der Donaueschinger Straße/Hüfinger Straße und am Zebrastreifen Hüfinger Straße.

Bräunlingen (guy). Ebenso wie es am Spitalplatz zugeht. Das Thema ist auch bei den Haushaltsberatungen Gegenstand der Diskussion im Gemeinderat.

Klar ist: Stellen, an denen aus verkehrstechnischer Sicht nicht alles glatt läuft, gibt es einige. Dagegen etwas zu unternehmen und vor allem, überhaupt alle fundiert zu ermitteln, das soll mit der Erstellung des Bräunlinger Mobilitätskonzeptes geschehen.

Ziel: ein gutes Miteinander

"Ziel ist es, die Situation zu erfassen und schließlich auch zu verbessern", sagt Bürgermeister Micha Bächle. Dabei gehe es nicht darum, die Innenstadt zu einer verkehrsfreien Zone zu erklären, sondern ein gutes Miteinander der Verkehrsteilnehmer zu ermöglichen, seien es Fußgänger, Rad- oder Autofahrer. "Die Defizite sollen nicht durch punktuelle Einzelmaßnahmen beseitigt werden, sondern in Zusammenarbeit mit den Bürgern, durch Messungen und den Blick von außen", so Bächle. Der Fokus richte sich dabei auf die Innenstadt. Die Weichen für ein innerstädtisches Mobilitätskonzept hat der Gemeinderat im Herbst 2018 gestellt. Damit ist das Büro Fichtner Water and Transportation beauftragt.

Was ist bisher passiert?

An sieben Messpunkten in der Innenstadt wurde mit Kameras an Mess-Säulen der Verkehr gezählt. Das geschah in einer Acht-Stunden-Zählung in drei Blöcken, die unterteilt waren in Früh, Mittag und Abend. Neben den Fahrzeugen wurde auch die Straßenquerung von Fußgängern erfasst. In einer anschließenden manuellen Auswertung des Videomaterials könne die Zuordnung der jeweiligen Verkehrsströme und -mittel erfolgen. Die Planer haben sich außerdem bei Rundgängen zu Fuß einen Überblick über die Situation in der Stadt verschafft. Bürgermeister Bächle und Planer Florian Krentel waren im November auf dem Bräunlinger Wochenmarkt und hörten sich an, welche Anregungen die Bürger im Gepäck hatten.

Erneuter Aufruf

Planer und Stadt rufen die Bürger auf, die nicht am bereits erfolgten Informationsgespräch teilnehmen konnten, ebenfalls ihre Anregungen rund um das Thema Verkehr in Bräunlingen mitzuteilen: "Wir versuchen die Bürger einzubinden und herauszufinden, wo sie Problemlagen sehen. Das Angebot zum Gespräch auf dem Wochenmarkt wurde sehr gut angenommen", erklärt Bächle. Jetzt soll es eine zweite Phase geben. Die Anregungen können dabei entweder per E-Mail an info@braeunlingen.de oder über das Anregungs- und Beschwerdeportal auf der Homepage mitgeteilt werden, dort wurde eigens eine neue Rubrik geschaffen. Ansonsten könne dies auch persönlich beim Bürgerservice bei Stephanie Engesser erfolgen. "Teilen Sie uns mit, in welchen Bereichen die verkehrliche Situation in der Bräunlinger Innenstadt derzeit nicht optimal ist. Vielleicht haben Sie auch schon einige Ideen beziehungsweise Vorschläge, wie sich die erkannten Schwachstellen beseitigen lassen. Ihre Anregungen fließen dann in die Erstellung des Konzeptes ein und werden von den Fachleuten geprüft. Ihre Meinung ist uns wichtig, da Sie die genaue Situation vor Ort aus Ihrer Erfahrung raus sehr gut kennen. Wir freuen uns auf Ihre Beiträge", so Planer Krentel.

Wie geht es weiter?

Etwa im März soll ein erstes Bestandsbild vorliegen, das mit den Problemen der Bürger unterlegt werden soll. "Es heißt allerdings nicht, dass wir alle Wünsche auch erfüllen können", sagt Bächle. Dabei seien viele Schwerpunkte bereits mehrfach erwähnt, etwa der Spitalplatz oder eben die erhöhte Geschwindigkeit an den Ortseingängen, ebenso sichere Querungsmöglichkeiten für Kinder und ältere Leute. "Wir wollen schauen, was da prinzipiell möglich ist", sagt der Bürgermeister. Wenn die fertige Analyse vorliege, entscheide der Gemeinderat, was gemacht werde.