Die Ortschaftsräte Alexander Bock, Sophie Grieshaber und Gisela Kanitz (von links) grübeln über die vorgelegte Planung. Foto: Bombardi Foto: Schwarzwälder Bote

Ortschaftsrat: Zweites Bauwerk sorgt für Diskussion bei Landschaftsplanung / Zeitplan könnte sich verzögern

Vor dem Baustart der zweiten Gauchachtalbrücke bringt die als Ausgleichsmaßnahme dienende Landschaftsplanung reichlich Erdbewegungen mit sich. Mit dem Thema beschäftigte sich jetzt der Ortschaftsrat.

Bräunlingen-Döggingen. Es gilt, Wohnräume seltener Tierarten umzusiedeln, deren Bestand in den vergangenen Jahren in der Landschaft unterhalb der ersten Gauchachtalbrücke anstieg. Dafür ist es notwendig, zwei Schneisen im Süden und im Westen durch den Wald in Richtung Bahn zu schlagen, die den Tierpopulationen den Durchgang erleichtern.

Landschaftsplaner: Artenschutz genießt oberste Priorität

Landschaftsplaner Christoph Sprenger vom Regierungspräsidium Freiburg informierte darüber, dass der Artenschutz oberste Priorität genieße und es deshalb nicht einfach sei, eine genehmigte Landschaftsplanung zu ändern.

Nicht einverstanden mit der Rodung des Fichtenbestandes war Waldrezipient Rolf Schütz, der als Alternative vorschlug, den Osttrauf der Waldfläche als Durchgang in der dafür notwendigen Breite zu gestalten. Sprenger sicherte zu, die Alternative zu prüfen und wies darauf hin, dass eine Neubetrachtung der Landschaftsplanung zu einer markanten Verschiebung des Baustarts der zweiten Brücke führen könne. Einstimmig votierte das Gremium für den von Ortsvorsteher Fehrenbacher formulierten Beschluss, der die Entstehung zweier Waldschneisen auf Grund der größeren Sturmanfälligkeit der Bäume kritisch betrachtet. Zudem beinhaltete der Beschluss die Überprüfung einer landschaftsplanerischen Umgestaltung im Osttrauf des Waldstückes in Absprache mit dem örtlichen Forst.

"Alle Beteiligten haben das Ziel, die Maßnahme zum Erfolg zu führen", appellierte Bürgermeister Micha Bächle für ein zügiges Vorgehen, das den Baustart nicht markant verzögert. Die Ortsdurchfahrt bleibt während der Bauzeit der zweiten Gauchachtalbrücke weitgehend vom Umgehungsverkehr verschont. Sie dient während der mit bis zu drei Jahren kalkulierten Bauzeit als Zufahrt für die Baustellenfahrzeuge, die nach der Ortsdurchfahrt auf einer neuen, bis zu 26 Meter breiten Baustraße zu ihrem Einsatzort gelangen.

Es sei erforderlich, die Baustraße mit Sicherheitsstreifen und Durchgangsmöglichkeit für einen Notarztwagen zu gestalten, hieß es.