Pater Manfred Friedrich schreibt nach Hause

Bräunlingen (wm). Der aus dem Bräunlinger Stadtteil Bruggen stammende und seit über 40 Jahren als Missionar in Japan tätige Pater Manfred Friedrich hat einen Brief an seine Heimatstadt geschrieben. In diesem teilt er mit, dass er Erdbeben und Tsunami unbeschadet überstanden habe und auch dank der großen Entfernung durch die Auswirkungen der Atomkatastrophe nicht unmittelbar gefährdet sei.

Manfred Friedrich schreibt von einem Schock und der Hilflosigkeit der ersten Tage, die einen gelähmt hätten und übt auch Kritik an der Informationspolitik der Regierung. Er selbst habe in Deutschland anrufen müssen, um etwas über die Folgen der Katastrophe zu erfahren.

Angesichts der Not der Menschen in Japan müsse er sich fast schämen, dass er berichten kann, es ginge ihm gut. Er bewundert die Ruhe mit der das unvermeidliche Schicksal beinahe stoisch von der Bevölkerung angenommen werde und die Pflichttreue der Arbeiter in den Kernkraftwerken. Als Beispiel nennt er einen Familienvater, der nach Hokkaido flüchten konnte und sofort nach Fukushima zurückgerufen wurde. Er ging mit den Worten: "Das ist meine Berufung."

Vor kurzem wurde Pater Manfred von einem alten Wirkungsort an einen anderen versetzt.