Ortschaftsrat spricht sich gegen Projekt in Waldhausen aus

Bräunlingen-Waldhausen (ra). Nach langer und kontroverser Diskussion hat sich der Ortschaftsrat Waldhausen am Dienstagabend gegen den geplanten Neubau einer Biogasanlage mit Fermenter, Endlager, Gassilo, Blockheizkraftwerk-Gebäude und Fahrsilo ausgesprochen.

 

Die Ortschaftsräte waren sich einig darin, dass der Betrieb in der geplanten Form nicht nach Waldhausen passt. Das Thema bewegt die Waldhausener: Die Ortschaftsratssitzung war wegen der Beratung des Biogas-Projekts so gut besucht wie lange nicht.

Ortsvorsteher Horst Kritzer sagte, dass man in der heutigen Zeit auch auf alternative Energiequellen setzen müsse. Dabei müsse man allerdings den Standort und die Rahmenbedingungen beachten. Punkte wie Belästigung der Anwohner mit Lärm und Geruch, die Anfahrwege, ausreichende Flächen für Rückstände, Abnehmer für die gewonnene Wärme und noch vieles mehr. In seiner siebenjährigen Amtszeit habe er sich noch nie so intensiv mit einem Baugesuch befasst, so Kritzer. Stadtbauamtsleiter Rüdiger Münzer erklärte, dass das Projekt auch seitens der Stadtverwaltung nicht unterstützt werde. Es gebe von mehreren Stellen erhebliche Bedenken und es lägen bereits sechs Einsprüche von Einwohner vor.

Das Projekt liegt im Außenbereich auf Grünland. Es gibt Bedenken wegen Geruch und Lärmbelästigung, nahezu alle Einwohner haben Ängste und befürchten eine Preisminderung ihrer Grundstücke. Auch rechtlich gibt es noch Ungereimtheiten, da die Hofstelle mit 800 Meter zu weit weg liegt. Es wäre während der Baumaßnahme mit erheblicher Belastung durch Schwerlastverkehr zu rechnen und auch später während der Laufzeit. Täglich wären vierzehn Tonnen Material erforderlich. Auch optisch, da war sich der Ortschaftsrat einig, wäre ein solcher Betrieb für den Ort keine Bereicherung.