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Ortschaftsrat: Gremium diskutiert Mittelanmeldungen / Brücke in schlechtem Zustand

Der Ortschaftsrat von Döggingen hat über seine Mittelanmeldungen für den nächsten Haushalt diskutiert.

Bräunlingen-Döggingen. Dabei konzentrierten sich Ortsvorsteher Dieter Fehrenbacher und die Ortschaftsräte auf mehrere Maßnahmen, die alle wichtig sind, deren gleichzeitige Realisierung jedoch unwahrscheinlich erscheint. Schließlich ist die Haushaltssituation in Bräunlingen aktuell angespannt, und bereits für dieses Jahr mussten die Stadträte die Investitionsliste um 900 000 Euro zusammenstreichen.

Im kommenden Jahr wird es nicht wirklich besser aussehen: Auf der einen Seite müssen die Einnahmen gesteigert werden – die Grundsteuern A und B, sowie die Hundesteuer wurden bereits erhöht. Auf der anderen Seite werden die Stadträte sicher auch einen skeptischen Blick auf die Liste der geplanten Projekte werfen und überlegen, was unbedingt umgesetzt werden muss und was noch warten kann. Das wirkt sich natürlich auch auf die Investitionen in den Ortsteilen aus.

Deshalb sprach sich der Ortschaftsrat von Döggingen einstimmig dafür aus, die Maßnahme zu favorisieren, die eine weitere Erschließung des Tunnelwegs im Nachgang zu den Baumaßnahmen auf Grund der Abwasserbeseitigung vorsieht, und seine Straßenbeleuchtung beinhaltet. Derweil brennt den Ortschaftsräten das Thema Planung und Erschließung des dritten Bauabschnitts Hofwiesen immer stärker unter den Nägeln. Die dort geplanten Bauplätze sind bis auf wenige alle reserviert. Doch die Ungeduld der potentiellen Käufer wächst, weshalb die Anzahl der freien Bauplätze unlängst von zwei auf drei zunahm.

Der Ortschaftsrat war sich einig, dass es nicht Ziel sein kann, die Struktur und Attraktivität von Döggingen als Wohn- und Arbeitsort durch den Mangel an Bauplätzen zu verspielen.

Gemeinde- und Ortschaftsrat Rolf Schütz appellierte deshalb an Stadtbaumeister Volker Dengler, sich für eine schnellstmögliche Realisierung auszusprechen. "Es darf nicht sein, dass weiterhin junge Familien abwandern", sagte er und hofft auf eine rasche Lösung in der Frage der noch zu Jahresbeginn von den Gemeinderäten für dieses Jahr abgelehnten Erschließung.

Schütz unterstrich zudem, dass er ein Befürworter der Innenentwicklung des Ortes sei, weshalb er den einstimmig genehmigten Teilumbau einer Schreinerei zu einem Wohnhaus mit Doppelgarage voll unterstütze.

Für das kommende Jahr bezeichnete Ortsvorsteher Dieter Fehrenbacher in Bezug auf den dritten Bauabschnitt die Erschließungsplanung und Ausschreibung auf Grund einer Vollzugsermächtigung als realistisch. Er ging davon aus, dass von den kalkulierten 80 000 Euro an Planungskosten und 720 000 Euro an Erschließungskosten im Jahr 2022 bei einem Verkauf von 50 Prozent aller Bauplätze rund 400 000 Euro wieder in die Stadtkämmerei zurückfließen.

Derweil ist der Fördertopf für die Innensanierung der Gauchachschule hoffnungslos überzeichnet. Doch ohne Zuschüsse gibt die Zeitschiene eine Sanierung der Schule nicht her. Dank einer erneuten Einreichung eines Förderantrages hofft Dieter Fehrenbacher auf einen positiven Zuschussbescheid, der einen Sanierungsbeginn 2023 ermöglicht. In einem ersten Bauabschnitt ist dann die Sanierung des Sanitärbereichs vorgesehen.

Weitere Haushaltsanmeldungen, die der Ortschaftsrat Döggingen in seiner Sitzung festgelegt hat, betreffen die Neugestaltung der Mittelinsel am örtlichen Kreisverkehr, die Breitband-Erschließung im Gebiet "Dürben" und die Wiederherstellung der Stromversorgung am Naherholungsort Kupferbrunnen.

Stadtbaumeister Volker Dengler informierte außerdem über den schlechten Zustand der Brücke am Eisenbahntunnel. Ein Prüfbericht stellt bei dem aus dem Jahr 1953 stammenden Bauwerk diverse Rostschäden im Tragwerksbereich fest, die auf Grund von Feuchtigkeitseintrag entstanden sind. Die drei in Auftrag gegebenen Sanierungsvorschläge erstrecken sich von einer Minimalsanierung bis hin zu einem Totalersatz.

Letztendlich hängt es aber von den nun anstehenden Haushaltsberatungen des Bräunlinger Gemeinderates ab, welche der Projekte wirklich realisiert werden können und für welches Jahr genau sie in die mittelfristige Finanzplanung aufgenommen werden.

Ortvorsteher Dieter Fehrenbacher appelliert an alle Fahrzeuglenker, die Gehwege in Zukunft nicht mehr als Parkplatz zu nutzen. In letzter Zeit hätten diese Vorfälle ein Maß angenommen, das nicht weiter geduldet werden könne und die Anwohner zunehmend ärgere. Sollten die Fahrzeuglenker weiterhin uneinsichtig bleiben, schließt Fehrenbacher entsprechende Bußgeldverfahren nicht aus. Schließlich sind Gehwege für Fußgänger da und nicht, um darauf Fahrzeuge abzustellen.