Marcus Grigull vom Stadtbauamt und Bauhofleiter Silvio Horn auf dem neuen Steg über die Gauchach. Wenn die ersten Wanderer sich wieder in die Gauchachschlucht begeben, dann ist der Weg parat. Foto: Stadt Bräunlingen Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Feuchtigkeit setzt Holzbrücken in der Gauchachschlucht zu / Stadt sorgt für Sicherheit

Ein beliebtes Ziel für die Touristen in Bräunlingen ist die wilde Natur. Wanderer schnüren ihre Schuhe, steigen in die Gauchachschlucht hinab und folgen den vielen ausgeschriebenen Pfaden.

Bräunlingen (guy). Wie immer, wenn es in die Natur geht, ist auf solchen Strecken allerdings Vorsicht geboten. Das wissen auch die Mitarbeiter des Bräunlinger Bauamtes. "Der Weg dort wird tatsächlich ganzjährig begangen. Wir haben dann auch für die Verkehrssicherheit Sorge zu tragen", erklärt Alexander Misok vom Bauamt.

Verkehrssicherheit ist vor allem bei den Brücken wichtig, über welche die Wanderer den Gang über die Gauchach bewältigen. Dazu gibt es verschiedene Stege. Wie hölzerne Monolithe strecken sie sich von Ufer zu Ufer. Ein Geländer mit Handlauf sorgt für Sicherheit auf den massiven Balken.

Logistik ist Herausforderung

Für sieben dieser insgesamt 21 Brücken ist die Stadt Bräunlingen zuständig und teilt sich diese Verantwortung mit den Gemeinden Hüfingen und Löffingen, die sich ihrerseits um die anderen Übergänge kümmern.

Die Stege sind mittlerweile nahezu komplett auf Vordermann gebracht. "Nächstes Jahr machen wir noch einen, dann sind alle wieder frisch", erklärt Marcus Grigull vom Stadtbauamt. Da sie nun mal aus Holz seien, nage auch der Zahn der Zeit an ihnen. Je nachdem, wo sie sich befinden, sei das manchmal eben etwas stärker: "Wenn ein Stamm sich an einer sehr feuchten und schattigen Stelle befindet, dann hält er logischerweise nicht so lange", erläutert Misok. Etwa acht bis zehn Jahre sei die Halbwertszeit.

Geht einer kaputt, wie etwa im April, als ein Steg unmittelbar in der Nähe des Posthauses zwischen Döggingen und Unadingen zusammengebrochen ist, muss es schnell gehen. Gibt es schönes Wetter, dann kommen auch die Wanderer: "Das ist vor allem immer eine Herausforderung, was die Logistik betrifft", sagt Misok. Wie gelangt ein tonnenschwerer Holzbalken hinab ins Gauchachtal? "Im Prinzip müssten wir das mit dem Helikopter machen", sagt er. Erledigt wird die Arbeit mit einem Forstschlepper. "Dafür ist es wichtig, dass wir trockenes Wetter habe. Wenn der Zeitpunkt passt, müssen wir das sofort erledigen", erklärt Grigull. Daher habe man nun einen weiteren Steg wieder gerichtet.

Strecke wieder nutzbar

Das habe man noch vor dem Winter erledigen wollen, damit die Wanderstrecke sofort wieder nutzbar ist, wenn die ersten Sonnenstrahlen scheinen. Mit ihnen kommen auch die Wanderer. "Wir wollten das unbedingt dieses Jahr noch hinkriegen. Wenn das Wetter passt, dann gehen die Leute sofort runter in die Schlucht. Dann zu reagieren, ist fast zu spät", stellt Marcus Grigull fest.

Aber warum wird als Material Holz benutzt, und nicht etwas Beständigeres? "Das Material ist natürlich Thema. Allerdings wäre eine Konstruktion aus Stahl oder Stahlbeton schlicht nicht finanzierbar. Und bei größeren Spannweiten sind da Ingenieurbauwerke notwendig. Daher setzen wir auf Naturmaterial", sagt Misok. "Es handelt sich hier zudem um ein Naturschutzgebiet, und wir wollen hier eben mit natürlichen Produkten arbeiten", ergänzt Grigull.

Premiumwanderweg

Benutzt wird dabei Douglasien-Holz, das sehr witterungsbeständig ist. Möglich wäre auch Robinie, die etwa 20 Jahre halten dürfte: "Das wäre allerdings mit mehr Aufwand und höheren Kosten verbunden", sagt Alexander Misok. Der Douglasien-Stamm komme schlussendlich auf Kosten von etwa 6000 Euro. Die zwei Tonnen schweren Balken mit Längen um die zehn Meter seien stabil, dennoch wird der Bauhof Schilder anbringen, dass sie nur einzeln zu begehen sind. "Wanderer sind oftmals in Gruppen unterwegs und haben mehr Gepäck dabei, als normale Spaziergänger. Da ist es besser, wenn jeder einzeln den Weg über den Steg geht", erklärt Grigull.

Die Strecke sei ein Premiumwanderweg. Entsprechend freue man sich, wenn sie zukünftig noch stärker begangen werde und die Spaziergänger und Wanderer sie nutzen. Die Brücken sind bereit. Sämtliche Stege und Übergänge entlang des Flusses sind nummeriert, der zuletzt ausgetauschte besitzt die Nummer 11.

21 Stege entlang der Gauchach sind nummeriert. Um deren Instandhaltung kümmern sich die Gemeinden Bräunlingen, Hüfingen und Löffingen gemeinsam. Werden irgendwo Schäden bemerkt, wird empfohlen, sich die Stegnummer zu merken und diese mit den Informationen an eines der drei Rathäuser weiterzugeben. Der zuständige Bauhof wird dann entsprechend informiert. Das Ganze könne gerne auch in digitaler Form per Email, auch mit Bild, geschehen.