Bei einer öffentlichen Zukunftswerkstatt geht es um die künftige Nutzung der evangelischen Auferstehungskirche in Bräunlingen. Foto: Winkelmann-Klingsporn Foto: Schwarzwälder Bote

Liegenschaftskonzeption: Zukunftswerkstatt am Samstag in Bräunlingen soll Lösungen aufzeigen

Wie in vielen anderen Gemeinden in der Evangelischen Landeskirche in Baden (Ekiba) steht auch die Auferstehungskirche in Bräunlingen mit ihren Gemeinderäumen auf dem Prüfstand.

Hüfingen/Bräunlingen. Im Rahmen der Liegenschaftskonzeption der Ekiba geht es um Sanierungen, die Anpassung der Flächen an die Gemeindegliederzahlen und die aktuelle und künftige Nutzung.

Rückläufige Gemeindemitgliederzahlen und die Struktur der Gemeindearbeit führen zu der Frage, was man künftig an kirchlichen Räumen in Bräunlingen braucht. Das soll am Samstag, 1. Dezember, von 10 bis 16 Uhr bei einer Zukunftswerkstatt in der evangelischen Kirche in Bräunlingen erörtert werden. In einem Infogespräch erläuterten Pfarrerin Nicole Diedrichsen und der Vorsitzende des Kirchengemeinderates, Carl Michael Ruyter, die Situation.

Die Auferstehungskirche wurde in den 1960er-Jahren Am Bruggacker am Röthenbach auf dem Gelände der alten Bräunlinger Müllkippe gebaut. Die Evangelische Kirchengemeinde zählt hier derzeit etwa 600 Mitglieder. Im Blick auf das in die Jahre gekommene und sanierungsbedürftige Gebäude, aber auch auf die künftige Gestaltung und Entwicklung der Gemeindearbeit stellt sich die Frage, was für Räumlichkeiten hier mittelfristig und in den nächsten 20 bis 30 Jahren gebraucht werden. Mit ihren weiteren Liegenschaften in Hüfingen steht die Evangelische Kirchengemeinde relativ gut da. Kirche und Gemeinderäume an der Friedensstraße entsprechen den Größenvorgaben der Landeskirche, bedürfen allerdings auch gewisser Sanierungsmaßnahmen.

Ein grundsätzliches Problem ist, wie auch in etlichen anderen Gemeinden, die schwierige Haushaltslage. Nach einem Defizit von 11 000 Euro im Jahr 2015 konnte 2016 ein kleiner Überschuss erwirtschaftet werden. Zudem belasten Restschulden den Haushalt mit jährlich 7000 Euro. Mit dem Einstieg in das Haushaltsicherungskonzept (HSK) der Landeskirche wird mittelfristig eine ausgeglichene Haushaltssituation entwickelt. Ein Vorteil der Teilnahme am HSK-Projekt ist die damit verbundene Fachberatung durch die Kirchenleitung, jetzt auch im Blick auf die Kirche in Bräunlingen.

Als Lösungsmöglichkeiten schlägt der Evangelische Oberkirchenrat (EOK) zwei Möglichkeiten vor: Einen Umbau der Kirche mit Verdichtung der Gemeindehausfläche im Erdgeschoss. Dabei ist die Verwendung der Räume im Kellergeschoss noch offen. Im EOK geht man allerdings davon aus, dass eine Umbaumaßnahme die Kirchengemeinde im Blick auf den Schuldenstand finanziell über Gebühr belasten würde. Eine zweite Möglichkeit wäre die Anmietung von Räumen für Gottesdienste und Gemeindearbeit und der Verkauf des Kirchengrundstücks. Letzteres wird allerdings aufgrund der früheren Nutzung als schwierig eingeschätzt.

Die Kirchenleitung in Karlsruhe stellt der Kirchengemeinde jetzt die Frage, welche Perspektiven man für die Auferstehungskirche in Bräunlingen vor Ort sieht. Bei der Zukunftswerkstatt soll es unter anderem darum gehen, wie man sich künftig als evangelische Kirchengemeinde Hüfingen/Bräunlingen aufstellen will, wie das Gemeindeleben künftig aussehen könnte und welche Perspektiven für die Auferstehungskirche in Bräunlingen entwickelt werden können. Die Frage ist, wie weit die Kirche gebraucht wird für Gottesdienste und Kasualien, Taufen, Konfirmationen, Hochzeiten und Trauerfeiern – und ob man dafür künftig in einer Gemeinde zwei Kirchen braucht. In dem Werkstattgespräch wird über den Sachstand informiert. Anschließend sind alle Gemeindeglieder herzlich eingeladen, ihre Meinung einzubringen, Ideen zu entwickeln und nach Wegen suchen, wie man gemeinsam in die Zukunft der Kirchengemeinde gehen kann.

Weitere Informationen: Um auch den Mittags-Imbiss planen zu können, wird unter Ev.Pfarramt.Huefingen@t-online.de um Anmeldung gebeten.

Die Anfänge der Gemeinde liegen in den 1920er-Jahren. Damals wurde in einem Schulsaal Gottesdienst gefeiert. 1937 wurde die Evangelische Kirchengemeinde Hüfingen/Bräunlingen offiziell errichtet. 1955 entstand die Friedenskirche in Hüfingen und 1969 die Auferstehungskirche in Bräunlingen. Zu der jungen Diasporagemeinde zählen die Ortsteile von Hüfingen und Bräunlingen, Behla, Fürstenberg, Hausen vor Wald, Mundfingen, Sumpfohren, Bruggen, Döggingen, Mistelbrunn, Unterbränd und Waldhausen mit derzeit etwa 1200 Gemeindegliedern in Hüfingen und 600 Gemeindegliedern in Bräunlingen.