2020 sollen die ersten 25 von 50 Altstadtleuchten modern werden. Eine ist es bereits. Jene vor dem Rathaus leuchtet bereits mit LED und Reflektor: Oliver Bald (von links), Bernd Worm, Bernhard Gail, Thomas Eckert, Alexander Misok und Micha Bächle. Fotos: Simon Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: 50 Leuchten werden etappenweise modernisiert / Musterleuchte vor Rathaus installiert

In der Altstadt soll bald ein neues Licht aufgehen. Und an einer Stelle tut es das sogar schon.

Bräunlingen. Wenn es dunkel wird, dann strahlt in der Kirchstraße nicht aus jeder Laterne auch das gleich Licht. Eines tut das mit einem anderen Lichtbild und vor allem: Mit einer höheren Energieersparnis. Die Straßenlaterne vor dem Rathaus in der Kirchstraße ist mit einer Muster-LED-Leuchte ausgestattet, die zukünftig in allen 50 Leuchten innerhalb der Altstadt installiert werden soll. Etwa seit einem Jahr leuchtet sie vor dem Rathaus bereits auf Probe. Denn: Von der Jahrhunderte alten Geschichte umgeben, muss sich auch das neue Leuchtmittel in das Bild der Stadt fügen.

"Die Leuchten sollen ausgetauscht werden, jetzt steht die erste Tranche mit 25 Stück an", erklärt Alexander Misok vom Stadtbauamt. Dafür sind im Haushalt 12 800 Euro eingeplant. Bei dem Austausch kommt nicht nur ein neues Leuchtmittel, es werden auch Reflektoren eingebaut. In der Bräunlinger Altstadt muss beim Tausch der Leuchtmittel allerdings auf mehrere Punkte geachtet werden: Einerseits soll die Optik der Straßenlaternen beibehalten werden, da sie dem Charme der historischen Innenstadt entsprechen, andererseits sollte auch die Stimmung, die das Licht erzeugt dazu passen. "Teilweise wird über LED nur Punktlicht erzeugt. Hier wird es aber auch entsprechend zerstreut", sagt Misok. Zudem kommt mit einer entsprechenden Umrüstung auch die Energiesparfunktion: "Mit den 25 umgerüsteten Leuchten in diesem Jahr haben wir eine Stromersparnis von rund 900 Euro im Jahr", so Misok.

Mit diesem Austausch wolle man mit Blick auf das Thema Klimaschutz kleine Akzente in der Stadt setzen, sagt Bürgermeister Micha Bächle: "Die Umrüstung wird für Einsparungen sorgen."

Etappenweise Sanierung beginnt am Eingang

Die erste Tranche werde im Eingangsbereich zur Innenstadt installiert: Zähringerstraße, Sommergasse, auch der Bereich vor dem Mühlentor. Im Bereich des Spitalplatzes habe man bereits eine komplette Leuchte ersetzt, die Schaden genommen hatte. "Dort ist sie außerhalb des Geltungsbereiches der Altstadt und wir konnten sie komplett neu machen", so Misok. Die Altstadtleuchte kam in den Fundus, kann zukünftig als Ersatz herhalten. Mit ihnen gehe man sensibel um, da man auch die nächsten Jahrzehnte mit den Altstadtleuchten arbeiten werde. Eine komplette Leuchte kostet 5500 Euro. In der Innenstadt werden jedoch die Laternen bleiben: "Das sind Gussleuchten einer regionalen Firma", sagt Misok.

Zuständig dafür ist die Firma Lumidur aus Immendingen, die schon etliche entsprechende Projekte im Portfolio aufweisen kann: "Uns war wichtig, dass wir uns an eine Firma binden, die das Wissen und die Erfahrung hat. Wenn etwa sein sollte, können wir darauf zurückgreifen", so Misok.

"Das Erscheinungsbild des Lichtes ist besonders in einer solchen historischen Innenstadt besonders wichtig. Es braucht ein angenehmes Licht, aber auch die Sicherheit durch ausreichend Helligkeit", sagt Lumidur-Geschäftsführer Oliver Bald. Damit das Licht zukünftig nicht unangenehm für die Augen wirkt, kommen Streuungsgläser zum Einsatz. Mit dem neuen Licht gelinge es auch, die Verkehrssicherheit in der Nacht zu erhöhen, dunkle Flecken werden ausgeleuchtet. Der angenehme Eindruck entstehe durch die Farbtemperatur. Sie bestimmt den Weißanteil im Licht. Je höher sie ist, desto weißer wirkt auch das Licht. Die Altstadtlaternen werden auf etwa 3000 Kelvin eingestellt, wodurch eine wärmere Lichtfarbe entsteht. Die Beleuchtung des Mühlentores liegt etwa bei 2700 Kelvin.

Eine weit verbreitete Furcht ist, dass wenn sich eine Stadt neues Licht für die Straßenlaternen anschafft: Es könnte taghell in angrenzende Wohngebäude leuchten, eventuell sogar bei der Nachtruhe stören. Solch eine Situation wurde ausgeschlossen, sie wäre aber auch zu lösen: "Die LED-Module sind in der Leuchte variabel einsetzbar", erklärt Bald. So wäre es etwa möglich, eine komplette Reihe, jene, die in Richtung der Wohnung leuchtet, schlicht draußen zu lassen.

Die neuen Leuchten seien zudem mit einer astronomischen Uhr ausgestattet und lassen sich frei programmieren. Wann sie sich einschalten, das läuft über einen Dämmerungsschalter, der je nach Jahreszeit und Lichtverhältnissen reagiert.

Die Energieversorgung Südbaar (ESB) hat für die Leuchten ein eigens Kataster, in welchem sie alle aufgeführt werden. Auf Bräunlinger Gemarkung befinden sich insgesamt 1273 Leuchten mit einer Leistung von 27 500 Watt. Sie verursachen Kosten für den laufenden Unterhalt, natürlich auch für den Energieverbrauch. Mit der Umrüstung soll sich das nun aber ändern.