Johanna Minzer erfreut Dögginger am 1. Mai mit ihrem Talent
Bräunlingen-Döggingen (mi). Sie sind selten geworden, jene Musiker, die sich dem Orgeldienst in den Kirchen verschrieben haben. Kaum jemand will sich noch dem Diktat des sakralen Terminplans vor allem an Sonn- und Feiertagen unterwerfen.
Umso glücklicher schätzen kann sich deshalb die Dögginger Pfarrgemeinde, in der 16-jährigen Realschülerin Johanna Minzer eine Nachwuchsorganistin in ihren Reihen zu wissen, die die Liebe zur 130 Jahre alten denkmalgeschützten Braun-Kirchenorgel in der Dögginger Kirche für sich entdeckt hat und nach jahrelangem Klavierunterricht seit rund einem Jahr auch auf der Orgel spielt.
Über gelegentliche Aushilfe dürfte sich vor allem der bisherige Organist Stefan Wehinger freuen, der seit Jahren zwischen seinem Wohnort Ewattingen und dem Orgeleinsatzort Döggingen pendelt.
Seit sieben Jahren nimmt Klaus Geiger, Musiklehrer und Dirigent des Dögginger Kirchenchors aus Hausen vor Wald, Johanna Minzer unter seine musikalischen Fittiche. Er hat sie mit dazu ermutigt, sich nach dem intensiven Klavierunterricht auch mal an der Orgel zu versuchen, was ihr nun schon einige Male bei Andachten und Schülergottesdiensten gelungen ist.
Derzeit übt sie fleißig für den Einsatz im ersten Gottesdienst am Sonntag nach Ostern, dem 1. Mai. "Zuerst war ich schon aufgeregt, doch inzwischen hat sich das ziemlich gelegt", sagt Johanna Minzer. Der wesentliche Unterschied zum Klavier, das nach wie vor ihr Lieblingsinstrument sei, "weil sich da besser moderne Musik machen lässt", sei die zusätzliche Arbeit mit den Fußpedalen an der Orgel, so Johanna Minzer.
Kirchenmusik ist im Hause Minzer ohnehin seit Generationen zu Hause: Vater Clemens Minzer leitet seit einigen Jahren als Vorsitzender die Geschicke des Kirchenchors, dessen Mutter Monika gehörte ebenfalls viele Jahre dem Dögginger Kirchenchor an.