Beim Brand in Wart waren zehn Atemschutzträger-Trupps im Einsatz. Foto: Kreisfeuerwehrverband Calw/Markus Fritsch

Vor der jüngsten Sitzung des Altensteiger Gemeinderats nutzte Bürgermeister Gerhard Feeß die Gelegenheit, den Einsatzkräften bei den Bränden in Wart und Lengenloch Dank und Anerkennung zu zollen und eine Lanze für den Erhalt der Teilortwehren zu brechen.

Innerhalb kürzester Zeit hielten auf Altensteiger Gemarkung zwei Großbrände Feuerwehr, Rettungsdienste und Polizei in Atem. Und auch die Belegschaft des Rathauses war stark gefordert. Bürgermeister Gerhard Feeß sprach allen Beteiligten vor Beginn der jüngsten Gemeinderatssitzung „flapsig gesagt: ein megafettes Lob“ aus.

 

Der Schultes betonte, dass es in beiden Fällen eine Frage von Minuten gewesen sei, Schlimmeres zu verhindern. In Lengenloch habe die Gefahr bestanden, dass die Flammen von der brennenden Scheune auf ein benachbartes Gebäude übergreifen: „Der Kunstharzputz hatte bereits begonnen, an der Fassade runterzulaufen“, schilderte Feeß dem Gemeinderat die Brisanz der Situation. Und in Wart habe die Evakuierung des Wohnblocks gar nicht früh genug beginnen können, nachdem in der Tiefgarage ein Feuer ausgebrochen war, dessen tiefschwarzer Qualm die Einsatzkräfte vor zusätzliche Herausforderungen stellte: „Die Sicht war gleich null.“

Entscheidend sei das schnelle Eintreffen der Feuerwehrleute am Brandort gewesen – allen voran die Teilort-Abteilungen aus Überberg im ersten und Wart in zweitem Fall. Sie seien am nächsten dran und verfügten über unschätzbare Ortskenntnisse – beispielsweise darüber, wo weiteres Löschwasser verfügbar ist und wie viele Menschen in einem brennenden Gebäude erwartet werden müssen.

Ausbildung und Ausrüstung extrem wichtig

Beide Fälle hätten gezeigt, so Feeß, „dass man das Thema Teilortwehren gar nicht erst diskutieren muss“. Extrem wichtig sei hingegen, dass die Angehörigen der Abteilungen gut ausgebildet und vor allem adäquat ausgerüstet seien, denn „man darf nicht vergessen – sie leisten diesen Dienst ehrenamtlich“.

In sein Lob schloss Feeß ausdrücklich seine beiden Stellvertreter Tobias Schmid und Michael Löb ein, die während des Einsatzes in Wart vor Ort waren und unter anderem dafür sorgten, dass die Evakuierten schnell in der Markgrafenhalle untergebracht werden konnten. Diese war im Rahmen ihrer jüngst abgeschlossenen Sanierung als Notfallunterkunft ertüchtigt worden.

Situation könnte sich in die Länge ziehen

Auch das Rathausteam um Thomas Bräuning, Stephanie Rathmann und Martin Silberhorn habe sich ins Zeug gelegt, um Notunterkünfte für die plötzlich zumindest vorübergehend obdachlosen Menschen aufzutun. In der Markgrafenhalle waren am Dienstagabend noch rund 30 Personen untergebracht.

Feeß erklärte den Ratsmitgliedern, dass durchaus längerfristige Unterbringungen erforderlich werden könnten. Das Brandgebäude müsse von einem Statiker begutachtet werden, mit Sicherheit werde eine Schadstoffuntersuchung notwendig, und wie weit die elektrischen Anlagen in Mitleidenschaft gezogen worden sind, sei ebenfalls noch unklar. „Aber das Gebäude gehört nicht uns, also können wir da auch nichts tun“, erklärte der Bürgermeister.

Die Auswirkungen des Brandes in der Bad Wildbader Straße bekam ganz Wart zu spüren: Wegen der starken Löschwasserentnahme barst eine Rohrleitung, so dass im ganzen Ort die Trinkwasserversorgung ausfiel. Während der Ratssitzung liefen die Reparaturarbeiten noch auf Hochtouren. „Wir hoffen, dass wir die Leitung im Lauf der Nacht wieder freischalten können“, sagte Warts Ortsvorsteher Michael Löb.