Langsam wird es ernst. Die Stadt Nagold beginnt mit Vorarbeiten für den Neubau des großen Bauhaus-Marktes im Iselshauser Tal.
Der Baumarkt „Bauhaus“ hegt für den Standort Nagold große Pläne. Wo einst das Presswerk von Wagon Automotive stand, zwischen der Firmenzentrale von Rolf Benz und dem Kaufland, soll ein Neubau entstehen.
Die Planung sieht für das neue Bauhaus eine Verkaufsfläche von 10 000 Quadratmetern vor. Bisher hat die Nagolder Niederlassung eine Verkaufsfläche von 4500 Quadratmeter.
Man wolle „perspektivisch in den kommenden ein bis zwei Jahren“ unweit des bestehenden Standorts an der B 463 ein „modernes und innovatives Bauhaus auf vergrößerter Fläche eröffnen“, hieß es aus der Unternehmenszentrale Anfang des Jahres. Zu sehen gibt es von dem Neubau bis jetzt aber nichts. Die Fläche, auf der unter anderem Presswerkhallen standen, liegt weiter brach.
Die Stadt Nagold steckt aber bereits in Vorarbeiten. Konkret befasste sich der Nagolder Gemeinderat in der jüngsten Sitzung mit der Verlegung einer neuen Wasserleitung, „um die Erschließung des Areals zu ermöglichen.“
In der Sitzungsunterlage für den Gemeinderat geht die Verwaltung etwas näher auf die Pläne ein. „Vom dm-Markt bis zur Talstraße wurden mehrere Gebäude abgerissen, dort entsteht eine Neuansiedlung.“ Die Vergabesumme für die neue Wasserversorgung dieses „ersten Bauabschnitts“ liegt bei fast 237 000 Euro. „Vorhandene Hausanschlüsse werden in diesem Zug erneuert, beziehungsweise neue Hausanschlüsse vorgestreckt.“ Der Ratsbeschluss fiel einstimmig.
Gelände ist im Privatbesitz
Das Gewerbeareal „Iselshauser Tal“ westlich der Haiterbacher Straße zwischen dem Viadukt und der Talstraße ist in Privatbesitz. Auf ihm befinden sich unter anderem Domizile von Kaufland, Aldi, Bauhaus und Media-Markt. Das Gebiet soll in Richtung Talstraße im Süden erweitert werden.
“Zur Sicherheit müssen wir da eine komplett neue Leitung reinlegen“, hieß es in der Sitzung vonseiten der Verwaltung. Wobei der Eigentümer die Kosten ab seiner Grundstücksgrenze aus übernehmen müsse.
Auch wenn aktuell auf dem Gelände noch keine Arbeiten des privaten Bauherren begonnen haben, bezeichnete Nagolds Oberbürgermeister Jürgen Großmann die Erschließung mit einer neuen Wasserleitung als „gute Vorgriffsinvestition“. Und er versicherte: „Da ist Bewegung in der Sache.“
Mit dem Bauhaus-Neubau werden sich auch die Verkehrsbeziehungen rund um das Gelände verändern. Bereits in der heutigen Situation kommt ein Verkehrsgutachten zu dem Fazit, dass der Knotenpunkt der Haiterbacher Straße (B 463) mit der Goethestraße – also direkt am Viadukt ausgebaut werden muss.
Nochmals angespannter wird die Lage aber, wenn das neue Bauhaus erstmal geöffnet hat. Die Verkehrsgutachter gehen in einer Prognose für 2030 von einer dann deutlichen Verschärfung der Verkehrssituation aus. Nun fällt auch die Kreuzung der Haiterbacher Straße mit der Talstraße negativ auf. Das 2023 veröffentlichte Fazit der Verkehrsplaner: kommt das neue Bauhaus, müssen beide Knotenpunkte ausgebaut werden.
Künftig will die Stadt Nagold das Einkaufsgebiet am liebsten über zwei Kreisverkehre von der Haiterbacher Straße aus anbinden. Zum einen mit einem neuen Kreisel am Viadukt, zum anderen mit einem Kreisverkehr an der bisherigen Kreuzung mit der Talstraße. Die Planung dafür soll in diesem Jahr entstehen, die eigentliche Umsetzung ist in den Jahren 2026 und 2027 vorgesehen.