Ein bisschen Abwechslung bietet der Speedball (Boxbirne). Foto: Schleeh

Boxen: Ohne Gegner im Training muss sich der 22-Jährige täglich neu motivieren. 

2020 hätte das Jahr für Ardian Krasniqi werden sollen. Der Boxer des BSV Rottweil hatte große Vorsätze. Der 22-Jährige wollte seinem Ziel ins Profilager zu wechseln, entscheidend näher kommen. Doch auch Krasniqi wurde durch COVID 19 ausgebremst.

"Es ist wirklich schade, dass der Coronavirus so eine starke Auswirkung und Einschränkung auf die Bevölkerung hat und somit natürlich auch auf die Sportwelt", sagt Ardian Krasniqi. Zumindest muss er nicht völlig tatenlos bleiben. Durch das eigene, private Gym in der Au ist es ihm möglich, mehrmals pro Woche zu trainieren. Doch wie bei allen Kontaktsportarten gestalten sich die Übungseinheiten zu "Einzelkämpfen". Somit bleibt Ardian Krasniqi nur der einsame Kampf gegen den Boxsack. Zumindest hängen davon ein halbes Dutzend im Trainingsraum zur Abwechslung. Ein echter Gegner, der sich auch wehrt, wäre dem BSV-Boxer jedoch tausendmal lieber. So muss er sich vorerst jedoch, wie auch sein Bruder Arianit, weiterhin getrennt mit Gerätschaften wie Hantelbank, Spinning sowie Klimmzügen und Waldläufen seine körperliche Fitness erhalten. Doch auch diese Herausforderung immer wieder aufs Neue zu meistern spricht für die mentale Stärke von Ardian Krasniqi.

"Aufgrund der aktuellen Lage muss ich leider auch auf ein paar Wettkämpfe verzichten, die ich gerne noch in diesem Jahr absolviert hätte", erklärt Krasniqi und fügt an: "Doch ich hoffe sehr, dass der Virus bald besiegt ist, dass kann ich am 24. Oktober einen großen Kampf in Rottweil boxen." Hintergrund ist, dass der BSV Rottweil in diesem Jahr sein 70-jähriges Bestehen feiert, dazu in der Sporthalle Göllsdorf ein Event geplant ist.

"2020 ist das zehnte Jahr meiner Amateurlaufbahn, in der ich rund 50 Kämpfe absolviert und fast alle gewonnen habe. Doch hinter jedem Kampf steckt auch eine intensive Vorbereitung, bei der ich sehr viel gelernt habe, auch bei den vielen Sparringseinheiten mit verschiedensten Boxern aus aller Welt. Ich denke, dass ich mehr als bereit bin, in sehr naher Zukunft den Schritt ins Profilager zu wagen. Es war immer mein größter Traum Profisportler zu werden, den auch mein Onkel Luan und mein Vater und Trainer Agim unterstützen", macht Ardian Krasniqi deutlich, dass seine Leidenschaft für den Boxsport trotz Corona-Pandemie brennt wie eh und je.

Dass dies so ist, daran hat Luan Krasniqi einen entscheidenden Anteil. "Luan war schon immer meine größte Motivation, durch ihn bin ich zum Boxen gekommen, er ist und bleibt mein größtes Idol, von dem ich stets sehr viel lerne. Auch außerhalb des Boxrings unterstützt er mich und hat immer ein offenes Ohr", blickt der 22-Jährige voller Stolz zu seinem Onkel hoch. "Ich werde versuchen, in diesem Jahr noch mehrere Kämpfe zu absolvieren, bei denen ich hoffe, den Besten gegenüberzustehen, um mein Können unter Beweis zu stellen", betont Ardian Krasniqi seine Entschlossenheit.