Das hat gesessen: Ermedin Demirovic erlebte mit der bosnischen Elf ein Debakel gegen das deutsche Team. Nach dem 0:7 von Freiburg wollte der Stürmer des VfB Stuttgart nur noch weg. Besser war die Laune bei den VfB-Nationalspielern auf deutscher Seite.
Mit 0:7 verloren, gegen die starke deutsche Elf keinen Stich bekommen, wie das in der Stürmersprache heißt: Ermedin Demirovic erlebte am Samstag in Freiburg nicht nur einen gebrauchten Abend. Nein, der Angreifer des VfB Stuttgart erlebte mit dem bosnischen Team beim Nations-League-Spiel ein Debakel.
Demirovic zeigte sich zwar gewohnt einsatzfreudig, kam aber im schwachen bosnischen Ensemble kaum zu gefährlichen Aktionen. Als er dann in der 85. Minute ausgewechselt wurde, gab es eine kurze Umarmung mit Nationalcoach Sergej Barbarez. Dann hieß das Motto: Nichts wie weg. Nach Abpfiff trottete Demirovic nach dem bitteren Gang in die bosnische Fankurve in die Kabine und von dort dann nach dem Duschen so schnell wie möglich in den Mannschaftsbus. Demirovic, so sagte das der Pressemann des bosnischen Teams in den Katakomben auf Nachfrage, säße längst im Bus.
Sprechen also wollte der VfB-Stürmer nach dem 0:7 nicht – dafür redete sein Trainer Barbarez. Die Frage nach einem möglichen Rücktritt als Reaktion auf die Demütigung durch die deutsche Nationalmannschaft machte den ehemaligen Bundesliga-Coach sauer. „Meinst du das ernst? Alle deine Fragen sind so. Ich wäre kein Sportsmann, wenn ich über solche Dummheiten nachdenken würde“, sagte Barbarez auf der Pressekonferenz. Kritik regte sich unmittelbar nach dem Spiel an der gewagten Aufstellung mit vielen jungen, unerfahrenen Akteuren. Der Routinier und Topstar Edin Dzeko (38) etwa saß auf der Ersatzbank.
In den sieben Spielen unter Barbarez gab es für Bosnien-Herzegowina seit diesem Sommer sechs Niederlagen und ein Remis. Nur drei Tore wurden erzielt. Zum Abschluss der Nations League steht für die Bosnier am Dienstag (20.45 Uhr) noch das Heimspiel gegen die Niederlande an.
Nübel steht in Ungarn im Tor
Die deutsche Elf, die als Gruppensieger feststeht, wiederum trifft zur selben Zeit in Budapest auf Ungarn. Dann wird Alexander Nübel im Tor stehen – der Keeper des VfB Stuttgart rückt für seinen Konkurrenten Oliver Baumann zwischen die Pfosten. Die Rotation auf der Torhüterposition wird dann im nächsten Jahr ein Ende haben. Das hatte Bundestrainer Julian Nagelsmann angekündigt. Nübel also kann nun in Ungarn im Kampf ums deutsche Tor punkten, nachdem Baumann am Samstag in Freiburg gespielt hatte.
Die beiden anderen verbliebenen VfB-Profis im deutschen Kader haben am Dienstag ebenfalls Einsatzchancen. Linksverteidiger Maximilian Mittelstädt, der zwar im starken deutschen Kollektiv am Samstag gegen Bosnien nicht abfiel, aber bei seinen Hereingaben und Flanken eher einen durchwachsenen Auftritt hinlegte, könnte wieder von Beginn an spielen. Und Offensivmann Chris Führich, der am Samstag nicht zum Einsatz kam, könnte angesichts der Rotationsankündigungen Nagelsmanns ebenfalls zum Zug kommen – ob in der Startelf oder als Joker, das wird sich noch weisen.