Bosch hat in Dresden eine der modernsten Halbleiterfabriken der Welt gebaut. Foto: Bosch

Bosch hat in Dresden eine der modernsten Chipfabriken weltweit errichtet. Warum das Werk und dessen Produkte nicht nur für den Technologiekonzern und die Autoindustrie bedeutsam sind.

Stuttgart - Margrethe Vestager ist voll des Lobes: „Die hochmoderne Technik in Boschs neuer Halbleiterfabrik in Dresden zeigt, welch ausgezeichnete Ergebnisse sich erzielen lassen, wenn Industrie und öffentliche Hand ihre Kräfte bündeln“, sagt die Vizepräsidentin der EU-Kommission bei der virtuellen Eröffnungsfeier des neuen Chipwerkes in Dresden. „Halbleiter helfen, die Wettbewerbsfähigkeit Europas als Wiege für Spitzeninnovationen zu stärken“, fügt sie hinzu. Vestager lobt dabei nicht nur das Engagement des Technologiekonzerns, sondern auch sich selbst. Denn die EU hat das hochmoderne Werk in Dresden, in das Bosch eine Milliarde Euro investiert hat, mit 200 Millionen Euro gefördert.

Halbleiter stecken in fast allen modernen Produkten: in Smartphones, Fernsehern, Fitnessarmbändern, Kühlschränken oder Werkzeugen. Auch Autos fahren ohne Halbleiter nicht. 2016 hatte weltweit jedes Neufahrzeug im Schnitt mehr als neun Chips von Bosch an Bord – etwa im Airbagsteuergerät, im Bremssystem oder im Parkassistenten. Bis 2019 hat sich die Zahl nahezu verdoppelt – auf mehr als 17. Und es werden noch mehr. Die stärksten Zuwächse sehen Experten in den kommenden Jahren bei Fahrerassistenzsystemen, im Infotainment sowie in der Elektrifizierung des Antriebs, teilt Bosch mit.

Für Bosch von strategischer Bedeutung

„Es ist für Bosch von strategischer Bedeutung, Halbleiter als eine Kerntechnologie selbst zu entwickeln und zu fertigen. Mithilfe von Künstlicher Intelligenz heben wir in Dresden die Produktion von Halbleitern auf ein neues Level“, sagt Bosch-Chef Volkmar Denner bei der Eröffnungsfeier. In Dresden sei eine der modernsten Halbleiterfabriken der Welt entstanden. Das Werk sei „vollvernetzt, datengesteuert, selbstoptimierend“, so Denner.

„Künstliche Intelligenz ist der Schlüssel, um Fertigungsprozesse und Qualität der Halbleiter weiter zu verbessern und einen hohen Grad an Prozessstabilität zu erreichen“, erklärt Denner. Das wiederum führt zu einem schnellen Serienstart von Halbleiterprodukten und erspart Kunden aufwendige Erprobungen, wie sie sonst beispielsweise in der Automobilindustrie zur Freigabe einer neuen Fertigung notwendig sind.