Das Unternehmen plant neue Elektrowerkzeuge für aufstrebende Märkte – Zielgruppe sind Arbeiter, die bisher per Hand schrauben. Rund 20 Produkte sollen in mehreren Schwellenländern angeboten werden.
Stuttgart - Ohne Akkuschrauber zur Baustelle fahren? Für den Großteil der deutschen Handwerker ist das unvorstellbar. In vielen anderen Ländern ist die Arbeit allein mit klassischem Gerät wie Hammer, Meißel und Schraubenzieher hingegen Alltag, so Henk Becker, Vorstandsmitglied von Bosch Power Tools. Für die nächsten Jahre hat sich der Bosch-Unternehmensbereich ein ambitioniertes Ziel gesetzt: Die Gruppe will kleine und mittelständische Handwerker sowie private Heimwerker in China, Indien und anderen aufstrebenden Märkten davon überzeugen, dass elektrisches Gerät Zeit und Aufwand spart – und dass die Investitionskosten die Sache wert sind.
Dafür führt das Unternehmen eine neue Produktserie ein, die den lokalen Anforderungen gerecht werden soll: Robuste Geräte, die einfach zu warten sind – und für Menschen in Schwellenländern bezahlbar. „Im Vergleich zu Produkten, die wir bisher in diesen Ländern anbieten, soll die neue Serie um 40 bis 60 Prozent billiger sein“, sagt Power-Tools-Chef Henning von Boxberg.
Ein Beispiel: In Russland biete Bosch laut Sprecher Martin Steinlehner einen Akku-Bohrschrauber für professionelle Handwerker an, der auf einige Komfort-Merkmale wie eine LED-Leuchte im Gerätekopf oder einen Gürtelclip verzichtet. Dafür sei der Schrauber mehr als 50 Prozent günstiger ist als ein vergleichbares Bosch-Gerät für industrialisierte Märkte, also zum Beispiel Deutschland. Das wirft die Frage auf, ob abgespeckte – und dafür billigere – Produkte nicht auch für deutschen Handwerker interessant wären.
Robustheit statt Komfort
Im Gegensatz zum Geschäft in Industrieländern stünde bei der neuen Serie für Schwellenländer eben nicht der Komfort, sondern Robustheit im Vordergrund, so Sprecher Steinlehner. Hinsichtlich Qualität und Langlebigkeit würden bei der neuen Linie aber keine Abstriche gemacht, versichert der Sprecher.
Die neue Serie solle nicht nur aus Akku-, sondern auch aus Kabelgeräten bestehen und alle gängigen Anwendungen abdecken: vom Bohrhammer bis hin zur Handkreissäge. Nach dem Start in China und Indien sollen die Produkte bis 2017 gestaffelt auch in Russland, Lateinamerika und einigen afrikanischen Ländern angeboten werden.
Bei handgehaltenen Elektrowerkzeugen ist Bosch nach eigenen Angaben Marktführer – in Deutschland. In China dagegen seien Konkurrenz und Preiswettbewerb extrem hoch, warnt Margot Schüller vom Giga-Institut für Asien-Studien in Hamburg. „Es ist nicht so, als würde der Markt geradezu darauf warten. Solche Produkte gibt es in chinesischen Einkaufszentren schon“, sagt Schüller. Allerdings sei das Markenbewusstsein der Chinesen hoch, das Label „Made in Germany“ zugkräftig. Marktchancen für Bosch sieht Schüller vor allem in den sogenannten Städten der zweiten Riege mit weniger als 10 Millionen Einwohnern, was für chinesische Verhältnisse klein sei. „Aber die sind logistisch schwieriger zu erreichen“, sagt die Wissenschaftlerin.
Investitionen scheitern in Schwellenländern häufig an Kapitalmangel – etwa, weil viele Menschen im globalen Süden keinen Zugang zu Krediten haben. Sprecher Martin Steinlehner sagt über aufstrebende Märkte zwar, dass „der direkte Kontakt zum Verwender hier natürlich noch eine besonders große Rolle“ spiele. Aber wie genau Bosch die Handwerker dazu bringen will, für neue Geräte Geld in die Hand zu nehmen, lässt das Unternehmen noch offen.
Dafür führt das Unternehmen eine neue Produktserie ein, die den lokalen Anforderungen gerecht werden soll: Robuste Geräte, die einfach zu warten sind – und für Menschen in Schwellenländern bezahlbar. „Im Vergleich zu Produkten, die wir bisher in diesen Ländern anbieten, soll die neue Serie um 40 bis 60 Prozent billiger sein“, sagt Power-Tools-Chef Henning von Boxberg.
Ein Beispiel: In Russland biete Bosch laut Sprecher Martin Steinlehner einen Akku-Bohrschrauber für professionelle Handwerker an, der auf einige Komfort-Merkmale wie eine LED-Leuchte im Gerätekopf oder einen Gürtelclip verzichtet. Dafür sei der Schrauber mehr als 50 Prozent günstiger ist als ein vergleichbares Bosch-Gerät für industrialisierte Märkte, also zum Beispiel Deutschland. Das wirft die Frage auf, ob abgespeckte – und dafür billigere – Produkte nicht auch für deutschen Handwerker interessant wären.
Robustheit statt Komfort
Im Gegensatz zum Geschäft in Industrieländern stünde bei der neuen Serie für Schwellenländer eben nicht der Komfort, sondern Robustheit im Vordergrund, so Sprecher Steinlehner. Hinsichtlich Qualität und Langlebigkeit würden bei der neuen Linie aber keine Abstriche gemacht, versichert der Sprecher.
Die neue Serie solle nicht nur aus Akku-, sondern auch aus Kabelgeräten bestehen und alle gängigen Anwendungen abdecken: vom Bohrhammer bis hin zur Handkreissäge. Nach dem Start in China und Indien sollen die Produkte bis 2017 gestaffelt auch in Russland, Lateinamerika und einigen afrikanischen Ländern angeboten werden.
Bei handgehaltenen Elektrowerkzeugen ist Bosch nach eigenen Angaben Marktführer – in Deutschland. In China dagegen seien Konkurrenz und Preiswettbewerb extrem hoch, warnt Margot Schüller vom Giga-Institut für Asien-Studien in Hamburg. „Es ist nicht so, als würde der Markt geradezu darauf warten. Solche Produkte gibt es in chinesischen Einkaufszentren schon“, sagt Schüller. Allerdings sei das Markenbewusstsein der Chinesen hoch, das Label „Made in Germany“ zugkräftig. Marktchancen für Bosch sieht Schüller vor allem in den sogenannten Städten der zweiten Riege mit weniger als 10 Millionen Einwohnern, was für chinesische Verhältnisse klein sei. „Aber die sind logistisch schwieriger zu erreichen“, sagt die Wissenschaftlerin.
Investitionen scheitern in Schwellenländern häufig an Kapitalmangel – etwa, weil viele Menschen im globalen Süden keinen Zugang zu Krediten haben. Sprecher Martin Steinlehner sagt über aufstrebende Märkte zwar, dass „der direkte Kontakt zum Verwender hier natürlich noch eine besonders große Rolle“ spiele. Aber wie genau Bosch die Handwerker dazu bringen will, für neue Geräte Geld in die Hand zu nehmen, lässt das Unternehmen noch offen.