Volle Halle, gesellige Stimmung – das Boller Weinfest am Sonntag kam wieder mal sehr gut an. Foto: Klaus Stopper

Musiker verschiedene Vereine bilden den gemütvollen Kern des Boller Weinfests, und dass das vielen Gäste Freude macht, war am Sonntag zu beobachten.

Draußen herrschte ungemütliches Wetter, um so gemütlicher ging es da in der Boller Halle zu. Wer um die Mittagszeit den Saal betrag, sah gut gefüllte Tische, an den die vielen Gäste leckere Sachen verspeisten. Bestens bekocht und bedient wurden sie von den Mitgliedern des Boller Musikvereins. Die Top-Delikatesse ist auch hier natürlich immer das panierte Schnitzel mit Beilagen, aber auch die Bratwürste, Waffeln, Kaffee und Kuchen sowie Wurst- und Käsebrote gingen weg.

 

Was auch auffiel: Für ein Weinfest standen bemerkenswert viele andere Getränke auf dem Tisch, obwohl es am Angebot sicher nicht gefehlt hat. Es ist mittlerweile das 41. Weinfest, das hier gefeiert wurde. Vielleicht ist der Name des Fests auch eher schon Tradition als Zustandsbeschreibung. Kann aber auch an der Tageszeit gelegen haben. Ein Viertele zum Mittagessen kann manchen auch zu heftig sein. Und leckere Alternativen gab es natürlich auch hier.

Die Freude der Gäste motiviert die Boller Musiker

Was am Eingang auch gleich auffiel war die gesellige und fröhliche Stimmung im Saal. Man unterhielt sich, es wurde gelacht. Mittendrin Armin Buckenmaier, einer der Vorstände des Bollemer Musikvereins, der mal kurz ein Päuschen von seinen vielen Verpflichtungen an diesem Tag machte. „In so einem Fest steckt schon viel Arbeit drin“, erklärte er, „aber wenn man sich dann im Saal umschaut und merkt, wie viel Freude das allen macht, dann fühlt man sich zufrieden.“

Warum das so gut klappt? Im Saal kennen sich eben über Musikvereine und ihre Veranstaltungen. Auf der Bühne spielte zu Mittag etwa der Balinger Musikverein, bei dem die Bollemer Musiker im Sommer zu deren Fest gespielt haben. Auch die Harthausener Musiker traten auf. Bei denen waren die Bollemer vor einer Woche zu einer Veranstaltung, am Sonntag nun bedienten sie die Mitglieder des befreundeten Vereins.

Auf die Art entstehen eben Freundschaften, die bei so einem Fest ein Zusammengehörigkeitsgefühl erzeugen, das sich auch auf die anderen Gäste überträgt, unter denen natürlich auch wieder Musiker anderer Kapellen mit ihren Familien waren. Wer über die Bedeutung der Blasmusik für die Gesellschaft nachdenkt, findet an so einem Tag viele gute Antworten.

Die Trommelfell-Fläche soll erraten werden.

Traditioneller Bestandteil des Boller Weinfests ist natürlich die Schätzfrage. Dazu war auf einem Tisch ein Schlagzeug aufgebaut worden, und die Besucher durften schätzen, wie groß die gesamte Fläche der Trommelfelle aller ausgestellten Schlagzeuge ist. Wer in Geometrie aufgepasst hat, war da natürlich im Vorteil. Irgendwas mit Pi mal Daumen oder so. Die meisten Besucher beließen es da beim spontanen raten.

Die Auflösung der Schätzfrage und die Verleihung der Preise an die Gewinner ist dann abends um 17 Uhr ein Höhepunkt des Weinfests, das mit einem Frühschoppen begonnen hatte. So gegen 18 Uhr ist dann langsam Feierabend. Für die Gäste. Die Musikvereins-Mitglieder räumten dann noch alles wieder auf. Bei aller Anstrengung hatten sie dabei wohl ein gutes Gefühl. Ihr Einsatz für dieses Fest war durch einen regen Besuch sehr schön gewürdigt worden.