Nationalmannschaftsmitglied Jonathan Vetter will 2021 – in seinem letzten Juniorenjahr – noch an der WM in Australien teilnehmen. Foto: Nüßle

Sportschießen: Bogenschütze hofft auf eine Teilnahme an der Junioren-WM in Australien im nächsten Jahr. 

Bogenschütze Jonathan Vetter will im nächsten Jahr an der Junioren-WM in Australien teilnehmen. Dafür trainiert er täglich auf der Anlage der Gechinger Bogenschützen.

Es ist kalt auf dem Bogenplatz der Gechinger Bogenschützen und während mancher auf eine baldige Wiederaufnahme des Trainings in der Halle hofft, schoss der Deufringer Jonathan Vetter in den vergangenen Wochen konzentriert täglich seine Pfeile im Freien. "Die 70-Meter-Distanz gibt es sowieso nicht häufig in der Halle und um für das kommende Jahr fit zu bleiben, schieße ich eben im Freien", sagt der Maschinenbaustudent. Wobei so ganz im Freien ist es dann auch nicht mehr. Vater Bernd Vetter hat den vorhandenen Unterstand winterfest gemacht und so muss das Nationalmannschaftsmitglied nur noch den Gang zur Scheibe im Freien antreten. Gilt es doch den Trainingsplan von Bundestrainer Oliver Heiden einzuhalten, um so die Leistung zu halten. "Ich bin sehr froh, dass ich noch immer hier trainieren kann", sagt er, dessen Karriere bei der SF Gechingen begann.

Das seine Leistungen konstant sind, bewies er vor kurzem bei der Indoor Archery World Series, einem Online-Wettbewerb des internationalen Bogensport-Weltverbandes. Mit 590 von 600 möglichen Ringen erreichte er Platz 9 auf der Weltbestenliste. Beim "2021 Indoor Archery World Series" können Bogensportler aus aller Welt an vier Terminen mit drei unterschiedlichen Möglichkeiten in der Halle oder im Freien teilnehmen. "Es war zumindest eine Möglichkeit den Vergleich mit anderen Nationen zu haben, wobei es natürlich nicht mit einem gemeinsamen Wettkampf zu vergleichen ist", sagt Vetter.

Die vergangenen zwölf Monate hatte der junge Bogenschütze dazu genutzt, um sich für seine Zukunft beruflich zu orientieren und dabei ganz auf den Bogensport zu konzentrieren. Seit diesem Herbst studiert er in Pforzheim. "Der Studienort ist für mich ideal, da der Bundesstützpunkt auch in Pforzheim ist und ich so kurze Wege habe", sagt er und bedauert, dass es dieses Jahr keine Wettkämpfe gab. Auch die Bundesligawettkämpfe, bei denen Jonathan Vetter für den SG Welzheim schießt, sind bislang alle ausgefallen. "Ich bin froh, dass es trotzdem immer wieder Trainingslager gibt, auf denen wir in kleinen Gruppen trainieren können".

Mit Blick auf das kommende Jahr hofft Vetter, dass die verschobene Junioren-Weltmeisterschaft in Australien stattfinden kann. "Es ist mein letztes Jahr in der Juniorenklasse und es wäre ein toller Abschluss, wenn ich dort starten könnte."

Mit Blick auf Olympia 2021 in Tokio gibt sich der Deufringer aber bescheiden. "Die Quotenplatzturniere konnten bisher nicht stattfinden. Das heißt, wir wissen gar nicht, ob wir einen Startplatz bekommen hätten und wenn ja, dann gibt es andere, die mehr Erfahrung mitbringen. Da sehe ich nur geringe Chancen und setze mehr auf Olympia 2024."

Jonathan Vetter und der Schömberger Niklas Hammann – beide treten für die SGi Welzheim an – müssen weiter auf den Start der Bogen-Bundesliga warten. Nachdem der Auftakt-Wettkampf im November aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden musste, hatten sich die Vereine darauf geeinigt, auch den geplanten Wettkampf im Dezember abzusagen.

Dies bedeutet bislang jedoch nicht das Ende der Bundesliga-Saison 2020/21. Es soll versucht werden, im Januar und Februar drei Vorrunden-Wettkämpfe durchzuführen, um die Saison dann mit dem Bundesligafinale am 20. Februar zu beenden. Das gab der Deutsche Schützenbund auf seiner Homepage bekannt.