Erfreuliche Zahlen werden aus dem Forst gemeldet. Foto: Weisser

Im kommenden Jahr kann die Gemeinde mit einem Überschuss von 76 500 Euro aus dem Forst rechnen. Die Nachricht sorgt für zufriedene Mienen am Bösinger Ratstisch.

Allgemein können sich die Waldbesitzer derzeit freuen. Der Holzmarkt boomt, die Preise sind auf hohem Niveau. Die Gemeinde Bösingen will die Gunst der Stunde weiterhin nutzen und im Forstwirtschaftsjahr 2026 am planmäßigen Einschlagsziel von 3350 Festmeter festhalten.

 

„Bei guten Preisen kann man auch etwas mehr machen“, räumte Forstamtsleiter Frank Kapahnke bei der Vorstellung des Forstbetriebsplans 2026 im Gemeinderat ein. Er prognostizierte einen Einnahmenüberschuss von 76 500 Euro – sofern die Preise weiterhin stabil bleiben.

Im Vergleich zum laufenden Jahr sind das immerhin 20 500 Euro mehr. Bei der Berechnung legte der Forstamtsleiter für das gesamte Segment einen Durchschnittspreis von 80 Euro zugrunde.

Die „guten Hölzer“

Man werde sich streng marktorientiert verhalten und bei den derzeit guten Preisen Volllast fahren, unterstrich Revierförster Bernd Nickel, der auch mit am Ratstisch saß. Vor allem im „Hofbosch“ stünden die „guten Hölzer“. Die Holzverkaufserlöse wurden mit 269 000 Euro veranschlagt.

Neuanpflanzungen sind im kommenden Jahr auf einer Fläche von 0,3 Hektar vorgesehen. Für die gesamten Kulturarbeiten weist der Forstbetriebsplan Ausgaben in Höhe von 17 800 Euro aus.

Borkenkäfer im Blick

Die Kultursicherung nehme ab, berichtete Bernd Nickel. Der Grund: Bereits mit den Hiebarbeiten würden bestimmte Kultursicherungsmaßnahmen miterledigt. Der Aufwand für den Waldschutz beträgt 14 800 Euro: 6300 Euro betreffen die Wildschadensverhütung, 8500 Euro sollen für Maßnahmen gegen den Borkenkäferbefall eingesetzt werden. Für den Wegebau sind wiederum 10 000 Euro eingeplant.

Laut Frank Kapahnke wird Bösingen im laufenden Jahr den angestrebten Gewinn von 56 000 Euro erreichen. Was die beiden Forstleute erstaunte: Trotz guter Bedingungen für die Borkenkäferpopulation (zu wenig Niederschlagsmengen, zu warm) lag der Anteil des Käferholzes (zufällige Nutzung) in 2025 „nur“ bei 15 Prozent.

Beharrlichkeit bei den Waldwegen

„Das ist sehr positiv“, freute sich der Forstamtsleiter. Im Frühling sei es ihm „nicht wohl gewesen“, erinnerte Nickel. Denn: Bereits im April seien in den Fallen schon die ersten Borkenkäfer entdeckt worden. Bei den Hiebarbeiten habe man die Baumwipfel sofort weggebracht, um dem Käfer den Brutraum zu entziehen. Dies könnte, so mutmaßte der Revierförster, ein Grund für den geringen Befall sein.

Bürgermeister Peter Schuster dankte den beiden Forstleuten für deren Beharrlichkeit, „was die Waldwege angeht“. Das Gremium stimmte dem 2026er-Forstbetriebsplan zu.