Auf großes Interesse stößt die Bürgerwerkstatt, die sich mit der Zukunft der Gemeinde Bösingen beschäftigt. Foto: Weisser Foto: Schwarzwälder Bote

Bürgerwerkstatt: Gemeindeentwicklung wird von STEG begleitet / Erster Termin setzt Rahmenbedingungen

Im Rahmen einer Bürgerwerkstatt will die Gemeinde Bösingen zusammen mit den Bürgern Zielvorstellungen zu einem innerörtlichen Gesamtkonzept entwickeln. Mit einer Veranstaltung in der Festhalle Herrenzimmern fiel der Starschuss.

Bösingen-Herrenzimmern (psw). Wie soll sich die Gesamtgemeinde Bösingen bis zum Jahr 2030 innerörtlich weiterentwickeln? Wie können die beiden Ortsteile noch lebenswerter gemacht werden? Mit diesen Fragen beschäftigen sich Verwaltung und Gemeinderat seit einiger Zeit. Bisher lief die Diskussion in nichtöffentlicher Sitzung und zuletzt in einem Workshop hinter verschlossenen Türen. Jetzt sieht man den Zeitpunkt gekommen, an die Öffentlichkeit zu gehen.

Unterstützt wird die Gemeinde bei dieser Aufgabe vom Planungsunternehmen STEG Stadtentwicklung. Die Firma mit Hauptsitz in Stuttgart ist Dienstleister in der Stadtentwicklung. Zu den zentralen Aufgabenfeldern zählen Stadt- und Ortskernsanierungsmaßnahmen, Stadtumbau, Projektentwicklung und Baulanderschließung sowie zukunftsfähige Stadt- und Gemeinde-Entwicklungskonzeptionen.

Klar formuliertes Ziel der Verwaltung und der Mandatsträger: Die Bösinger und Herrenzimmerner sollen in die Überlegungen mit eingebunden werden und mit ihren Wünschen das Gesamtkonzept mitbestimmen.

Dazu hatten die Bürger der Gesamtgemeinde in der vergangenen Woche erstmals Gelegenheit. Sie waren in die Herrenzimmerner Festhalle zum ersten Termin einer Bürgerwerkstatt eingeladen.

Für diesen Auftakt des öffentlichen Meinungsbildungsprozesses interessierten sich mehr als 100 Bürger. Einige hatten allerdings mehr Details erwartet. Es ging bei dieser ersten Informationsveranstaltung jedoch hauptsächlich darum, die Voraussetzungen für die mögliche Aufnahme in diverse Förderprogramme sowie das weitere Prozedere zu erläutern. So erklärte es Planerin Gaby Pietzschmann von der STEG.

Zudem konnten die Besucher Wünsche, Kritik und Anregungen direkt an die Planerin richten oder schriftlich an der Pinwand zum Ausdruck bringen. Neben allgemeinen Ausführungen erfuhr die Herrenzimmerner Bürgerschaft, wo die Planer den Geltungsbereich des innerörtlichen Sanierungsgebiets in ihrem Ortsteil konkret verorten.

Dazu war ein Plan zur Einsichtnahme ausgelegt. Der in Frage kommende Geltungsbereich betrifft überwiegend die Häuserreihen entlang der Bösinger Straße von der Abzweigung des Dunninger Wegs bis zur Rottweiler Straße im Bereich der Einmündung des Friedhofwegs. Auch die Quartiere um die Kirchstraße und Lindenstraße zählen dazu. Ohne ein gesamtörtliches Entwicklungskonzept könne kein Förderantrag gestellt werden, machte Pietzschmann klar.

Die Planer der STEG betrachteten die Gemeinde aus externer Sicht, gäben ihre Einschätzung zum Bestand ab und erfassten die städtebaulichen Missstände, wurde die Vorgehensweise verdeutlicht. "Wir haben ein straffes Programm, denn im Hebst soll der Antrag gestellt werden", betonte die Referentin. Im besagten Workshop hatten die Ratsmitglieder die Stärken und Schwächen in beiden Ortsteilen herausgearbeitet, eine Priorisierung der zukünftigen Maßnahmen vorgenommen und dann kleinere Arbeitsgruppen gebildet.

Zügig fuhr Pietzschzmann in ihrer Präsentation fort. Es blieb den Zuhörern kaum Zeit, die vom Gemeinderat gesehenen Schwachpunkte und Stärken aufzunehmen, geschweige denn sich dazu noch Gedanken zu machen. Doch sicherlich wird diese Einschätzung des Gremiums den Bürgern noch schriftlich zugänglich gemacht. Nach dem Vortrag nutzten viele Bürger die Möglichkeit zum Meinungsaustausch mit der Vertreterin der STEG.

Noch kurz zum Zeitfenster: Erfolgt der Antrag im Spätsommer 2018, könnten die Sanierungsmaßnahmen frühestens im Jahr 2020 starten und bis 2028 umgesetzt werden.