Viele vornehme Herrschaften halten Hof. Hunderte Gäste lassen sich in die Vergangenheit entführen.
Bösingen-Herrenzimmern - Zum zehnten Mal veranstaltete der Geschichts – und Kulturverein Herrenzimmern mit deren "Wikingern" seinen Mittelalterlichen Tag rund um die Ruine Herrenzimmern. Diesmal bei mehr als sommerlichen Temperaturen.
Alle zwei Jahre wird das Leben der Grafen, Ritter und Gefolgsleute der ehemaligen Burg der damaligen Zeit in Erinnerung gebracht. Das Programm umfasst neben Bewährtem auch immer Neues. Es war beeindruckend, was der Geschichts- und Kulturverein mit den "Wikingern" an der Ruine vom mittelalterlichen Leben für die Hunderte von Gästen sichtbar machten. Viele Gäste waren mittelalterlich gekleidet und beteiligten sich am Fest. Lebhaft wurde gezeigt, wie es einst auf der Burg zuging.
Barone und Gemahlinnen
Geschichtsbewusst, farbenfroh und stilecht gekleidet, trafen sich Ritter, Grafen und Baronen mit ihren edlen Gemahlinnen, wo einst die Grafen von Zimmern residierten. Andreas Bihler begrüßte den Graf Gottfried Werner von Zimmern (1484 bis 1554) (Alexander Loga) mit seiner Ehefrau Apollonia von Henneberg (1486 bis 1558) (Evi Loga) und dessen Töchter Anna und Barbara. Des Weiteren wurden begrüßt der Reichsrichter Wilhelm Werner von Zimmern (1485 bis 1575) (Karl Kimmich) mit seiner Ehefrau Katharina von Lupfen (1486 bis 1521) (Regine Aigeldinger geb. Wizemann), Johann Werner von Zimmern (1480 bis 1548) (Alexander Hoppe) mit seiner Ehefrau Katharina Schenkin von Erbach (Daniela Hoppe, die Schwester Barbara von Zimmern (1482 bis 1515) mit ihren Kindern und ihrem Ehemann Johann Wilhelm von Weitingen und der Kammerzofe (Familie Bastian mit zwei Kindern und Elisabeth Kimmich). Auch Werner von Zimmern (1479 bis 1499) (Thomas Gehring) seinem Knappen (Kathrin Gehring) und sein Waffenbruder (Andreas Kussmann-Hochhalter) waren erschienen.
Beim anschließenden Festmahl mit verschiedenen Speisen und köstlichen Getränken, erinnerten an die damalige Zeit, bei dem der Adel in Saus und Braus aß und lebte.
Der arme hungrige Bettler sah das Essgelage, bekam aber nichts davon. Er stahl jedoch vom Festmahl und wurde in den Driller gesperrt, den Armin Flaig konstruierte und gebaut hatte.
Es waren Männer und Weiber zu sehen, die wie einst ihrem Handwerk nachgingen wie Besenmacher, Steinmetze, Hutmacher, Bäcker, Bettler, Weber, Korbflechterin, Kettenhemdenmacher, Gaukler, Dudelsackbauer, Masken- und Holzschnitzer oder der Kunstschmied. Fachmännisch stellten sie ihre Produkte her und präsentierten sie den Zuschauern. Sämtliche Fleischgerichte wurden über offenen Feuer gegrillt. Kräuterfrauen zogen durch die Veranstaltung und verschenkten, Gewürze und Bärlauchschnaps zum Wohle der Männer. Die Gruppe Minne Zit trug den ganzen Tag über musikalisch zum mittelalterlichen Flair des Festes bei. Ebenso traten den ganzen Tag über die Rottweiler "Ancalima"-Feuerspucker mit ihren Feuer-Shows auf, mit denen sie reichlichen Applaus ernteten. Gut angenommen wurde das Bogenschießen beim Sportclub Talhausen.
Shows und Handwerkskunst
Der Geschichts- und Kulturverein Herrenzimmern hatte sich sehr viel Mühe gemacht, sei es das reichliche und vielseitige kulinarische Angebot, die Shows, die gezeigt wurden, die Handwerkskünste die zu sehen waren – für jeden Gast, ob jung oder alt, stand ein reichliches Angebot zur Verfügung.
Zu erwähnen ist auch, dass das Vereinsleben in Herrenzimmern bei gegenseitiger Hilfe und Unterstützung noch bestens intakt ist. Sonnenwirt und Braumeister Bernd Mauch braute speziell für das Mittelalterfest ein süffiges dunkles "Mittelalterbier".