Beim Trauergottesdienst von Pfarrer Oliver Dresen (von links): Dekan Albrecht Zepf, Pfarrer Hermann Barth und Pfarrer Eberhard Eisele. Foto: Hölsch Foto: Schwarzwälder Bote

Trauer: Pfarrer Barth über Oliver Dresen

Bösingen (h.h.). Eine große Trauergemeinde der Seelsorgeeinheit Eschach-Neckar begleitete den beliebten Pfarrer Oliver Dresen auf seinem letzten Weg auf den Bösinger Friedhof. Bereits am Vorabend des Begräbnisses war die Bösinger St. Wendelinuskirche beim Abschiedsgebet voll besetzt.

Pfarrer Hermann Barth, Dekan Albrecht Zepf und Pfarrer Eberhard Eisele zelebrierten feierlich den Trauergottesdienst. Dekan Zepf sprach über die Seelsorgetätigkeit von Oliver Dresen, die Auswirkungen bis nach Südamerika gehabt habe. Besonders beliebt sei er bei der Jugend gewesen, die von ihm mit Fürbitten Abschied nahm.

Im Trauergottesdienst hielt Pfarrer Hermann Barth eine beeindruckende Rückschau. Er sprach über den Wunsch des Verstorbenen, in Bösingen beerdigt zu werden. Und er gab die Empfindungen der Anwesenden wieder, als er den plötzlichen Tod von Oliver Dresen ansprach.

Er fehlt als Weggefährte vieler Menschen

"Sein Tod mit 54 Jahren trifft uns alle bis tief in unser Herz hinein. Wir können es noch nicht begreifen, dass er nicht mehr mit uns lebt und an unserer Seite ist." Es fehle sein ehrliches und offenes Auftreten, seine Herzlichkeit und Aufrichtigkeit, seine Ernsthaftigkeit und sein Humor. Oliver Dresen fehle als Priester und Seelsorger, als Mitbruder im Pastoralteam, als Weggefährte vieler Menschen. Pfarrer Barth führte weiter aus: "Als eigentlichen Weggefährten wusste unser Oliver Jesus als den auferstandenen Herrn an seiner Seite, auch wenn ihn manchmal Zweifel geplagt haben. Manche Stunden und Tage der Dunkelheit in seinem Leben haben sein Herz bedrückt. Sorgen und Nöte, Ängste, Trauer und Verzweiflung der Menschen haben ihn angerührt und ihm zu schaffen gemacht. Man hat ihm deutlich angemerkt, wenn andere oder er selbst sich ungerecht behandelt gefühlt haben, von anderen Menschen, aber auch durch unsere kirchlichen Strukturen und kirchenrechtlichen Vorgaben, die im Widerspruch zur Frohbotschaft Jesu zu stehen schienen. Seine kritischen Anmerkungen waren nicht zu überhören."

Pfarrer Dresen sei es wichtig und ein Herzensanliegen gewesen, die Frohbotschaft Jesu zu verkünden. Und das habe er mit aller Kraft und Lebendigkeit in den Gottesdiensten, in jeder Eucharistiefeier, bei Taufen und Trauungen getan.

Pfarrer Dresen habe selbst nicht mit einem solch schnellen Tod gerechnet, wusste Pfarrer Barth. Und doch habe er sich schon seit Jahren mit seinem Sterben beschäftigt. So habe er von langer Hand im Fall seiner Beerdigung seine Wünsche und seinen letzten Willen niedergeschrieben.

Der Bösinger Kirchenchor unter Leitung von Manfred Mink, die Organistin Brigitte Zeihsel und die Band "Mosaik" aus Dunningen nahmen musikalisch Abschied vom Verstorbenen.