Eine Wandergruppe des Bösinger Albvereins lernt fremde Welten kennen und schätzen. Foto: Schwarzwälder Bote

Albverein: Madeiras Landschaften faszinieren Wandergruppe / Fünf Tage auf der Insel unterwegs

Bösingen. Eine Wandergruppe des Albvereins Bösingen lernte die grüne Blumeninsel Madeira mit ihren verschiedenen Klimazonen und Wetterkapriolen nebst Anflug-Schwierigkeiten kennen.

Gleich zu Beginn der Reise hat der Himmel dem Flugpiloten Grenzen gesetzt; die Gruppe war nach Kreisen über Madeira und einem zusätzlichen Stopp in Faro (Portugal), um zu tanken, abends nach neun Stunden im Flugzeug wieder zu Hause angekommen.

Extreme Windböen und schlechte Sicht führten zu zahlreichen Flugausfällen an mehreren Tagen. Zwei Tage später konnte die Gruppe mit einem Ersatzflug sicher und gut doch noch in Funchal landen und die erlebnisreiche Natur der Insel kennenlernen.

Die Wanderführerin vor Ort verstand es, in nur fünf statt sieben Tagen das Programm wetterbedingt so umzustellen, dass die herrlich-grünen Landschaften und die gastfreundliche Bevölkerung im landestypischem Hinterland zu einem unvergesslichen Urlaub wurde.

Am ersten Tag wurde die verbleibende Zeit genutzt, um die Altstadt von Funchal, den Stadtgarten mit außergewöhnlichen, seltenen Pflanzen kennenzulernen. Besucht wurde eine Stickerei, die nach der Weinkrise 1850 für das Einkommen der Inselbewohner sehr wichtig wurde. Natürlich durfte eine madeirische Weinprobe nicht fehlen.

Am ersten Wandertag wurde wegen des ungewöhnlichen Südwestwinds die geplante Wandertour in die nordöstliche Region der Insel verlegt. Die Tour führte entlang der Levada do Rei durch das Tal von Sao Jorge zu üppig-grünen Paradiesen, durch Madeiras Regenwald mit Lorbeer- und Eukalyptusbäumen und einer Vielfalt von Arzneipflanzen und Kräutern, die in diesem Tal gedeihen.

Landsleute waren damit beschäftigt, die Wanderwege von umgestürzten Bäumen des Sturms der vorherigen Tagen zu beseitigen. Der Lorbeerwald ist im Tertiär entstanden und gilt als eines der sieben Naturwunder Portugals.

Am nächsten Tag führte die Wanderung zur Levada do Canical. Zunächst durch den Akazienwald mit Aufstieg zum Boco do Risco, von dem man atemberaubende Blicke vom Felsgebirge auf den türkisblauen Ozean und die Küste hatte. Nach dem Abstieg ging es entlang der Levadas und terrassenförmigen Gemüse- und Obstplantagen. Die Levadas sind von Menschenhand geschaffene Bewässerungskanäle, die es so nur auf der Insel Madeira gibt. Bei der Rückfahrt wurde in Santana in einem landestypischen Café Kuchen gekostet.

Am dritten Tag führte die Anfahrt über Ribeira Brava, Porta do Sol nach Jardin do Mar. Hier ging es auf dem Küstenpfad in den Steilklippen nach Prazeres und auf altem königlichem Pflasterweg steil bergab nach Paul do Mar.

Die letzte Tour führte nach Rabacal zu den bekannten 25 Quellen mit gigantischem, tobendem Wasserfall. Auf der Hochebene ging es zunächst durch einen einmaligen Heidewald. Die Heidebäume filtrieren aus den vorbeiziehenden Wolken die dreifache Menge an Wasser, als durch Regen herabkommt, und geben dieses an die Bodenoberfläche weiter. Daher gibt es genügend Wasser für die immergrüne und fruchtreiche Insel.

Die Wandergruppe bedankte sich am Ende der Reise bei Gabi Kimmich für die tolle Organisation und kehrte trotz der anfänglichen Schwierigkeiten durch höhere Gewalt mit vielen erlebnisreichen Eindrücken gesund zurück.