Klaus Müller Foto: kw Foto: Schwarzwälder Bote

Projektgruppe: Klaus Müller berichtet zur Halbzeit / Weitere Bürger gesucht

Die Projektgruppe "Heimat mit Zukunft" – sie wird professionell vom Verein "SPES" unterstützt – ist in der Gemeinde Bösingen offiziell seit dem Frühjahr aktiv. Über die Entstehung, die bisherige Arbeit und die Ziele sprach Kümmerer Klaus Müller in der jüngsten Gemeinderatsitzung.

Bösingen (kw). Im Bösinger Gemeinderat sitzen seit Mitte des Jahres eine Reihe neuer Mitglieder. Für Bürgermeister Johannes Blepp war dies Anlass, den Vorsitzenden der Sozialgemeinschaft – er ist bei der Gemeinde als Kümmerer angestellt – um einen Bericht zum derzeitigen Sachstand zu bitten. "Wir sind mitten drin, es geht jetzt wirklich los", betonte der Schultes einleitend.

Müller ("Wir haben die Hälfte des Projektraums hinter uns") zeigte sich mit dem bisherigen Verlauf zufrieden. Es könnten aber noch mehr Bürger am Projekt mitarbeiten, meinte er und warb um weitere Unterstützung. Diesen Appell richtete der Projektleiter auch an die Gemeinderäte. Diese seien als Multiplikatoren sehr wichtig.

Der Arbeitsgruppe gehörten im Moment 20 Bürger an. "Aus Bösingen könnten es mehr sein, wir sind noch Herrenzimmernlastig", stellte Müller fest. In drei Arbeitsgruppen würden die Themenbereiche "Stärkung und Erhalt der Ortskerne", "Wohnen und Unterstützung" sowie "Begegnungsangebote für verschiedene Altersgruppen" bearbeitet.

Die ersten Bemühungen und Aktionen hätten 2018 begonnen, erinnerte der Kümmerer. Jetzt stehe man in der Konzeptionsphase. Bis zum Juli wolle die Projektgruppe ein Gesamtkonzept erarbeiten und dieses dann dem Gemeinderat vorstellen.

Wie kann sich Bösingen zu einer alters- und generationengerechten Kommune entwickeln? Und welche Unterstützung und welche Angebote sind für Familien und zur Betreuung der älteren Generation erforderlich und erwünscht? Diese Fragen stünden über dem Projekt. Interessante Aufschlüsse dazu habe die Fragebogenaktion erbracht. Über Erkenntnisse aus der Auswertung hatte die Gruppe erst kürzlich informiert. Der Wunsch, in den eigenen vier Wänden den Lebensabend zu verbringen, sei in Bösingen und Herrenzimmern stark ausgeprägt, hieß es.

Das nächste Treffen der Projektgruppe findet am 9. Dezember in der Bösinger Schule statt. Interessierte Bürger seien zu der offenen Arbeit willkommen. Müller kündigte an, dass im Frühjahr eine Fahrt in den Tübinger Ortsteil Kiebingen geplant sei. Der Verein "Dorfgemeinschaft Kiebingen" hat mit einem Bürgertreff und einer selbstverantworteten Wohngemeinschaft sowohl einen vielfältig nutzbaren Begegnungsraum, als auch eine Wohngemeinschaft für zehn ältere und/oder behinderte Menschen geschaffen. Die Vorsitzende Elisabeth Schröder-Kappus hatte das Modell im Sommer bei einer Informationsveranstaltung in Herrenzimmern vorgestellt.