Alle Künstler – die Männer des Gesangvereins Frohsinn, Carmen Jauch an der Orgel und Ana Stankovic am Horn (und Alphorn) – geben dank stupenden Könnens Einblick in ihre Seele. Fotos: Hölsch Foto: Schwarzwälder Bote

Besinnliches: Konzert beim und mit Gesangverein Frohsinn Bösingen erleichtert Eintritt in die Weihnachtszeit

Die richtige Einstimmung auf eine besinnliche Weihnachtszeit genossen die Besucher des Adventskonzerts beim Bösinger Frohsinn im vollen Gotteshaus von St. Wendelinus.

Bösingen. In der wundervoll illuminierten Kirche streiften die Gäste das nasskalte Wetter an der Pforte ab und sahen sich unversehens mitten in den Advent versetzt. Eröffnet wurde der Abend durch die virtuosen Klänge, die Carmen Jauch ihrer Orgel zu entlocken vermag. Tiefe Bässe und feine Höhen der bekannten "Toccata und Fuge" von Bach füllten den Raum schaurig-schön aus.

Sogleich folgte der Beitrag des Gastvereins, Liederkranz Oberbaldingen unter der Leitung von Daniel Kübler. Die eingängliche Melodie von "Das Licht kommt in die Welt" demonstrierte die harmonische Zusammensetzung des gemischten Chors, und mit dem irischen Titel "Celtic Carol" zeigten die Sänger Mut, sich in fremder Sprache zu präsentieren. Optisch gaben sie ein tolles Bild mit ihren, an einen klaren Sternenhimmel erinnernden Gewändern ab.

Das ungewöhnliche Duett aus Kirchenorgel und Alphorn von Carmen Jauch und Ana Stankovic verzückte nun das Publikum. Vom klassischen "Nocturno" (Franz Strauss) über die Walzer-Polka-Marsch-Symphonie der "Alphorn-Stubete" bis hin zum modernen und künstlerisch äußerst wertvollen, für den Laien gewollt etwas unrund klingenden "Le bonimeteur – L’ours – Grand huit – La foule" war alles dabei. Die beiden Profi-Musikerinnen zeigten sich von ihrer besten Seite und fesselten das Publikum mit ihren imposanten Instrumenten.

Den nächsten Programmpunkt übernahmen die Gastgeber des Gesangvereins Frohsinn Bösingen. Weit über die Kreisgrenzen hinaus bekannt ist die klangliche Geschlossenheit und die schiere Masse der begeisterten Sänger. In die vollkommene Dunkelheit der Kirche hinein starteten die Männer mit dem hypnotisierenden "Advents-Jodler". Mit flächigem Fortissimo wurde das hymnenartige "Hoch tut euch auf" von Christoph Willibald Gluck vorgetragen.

Modern ging es weiter mit dem Lied "Vater unser" von Hanne Haller. Der Gesangverein holte sich dazu mit Leonie Gapp ihre Haus-und-Hof-Begleitung für die jungen Töne an Bord. Wundervoll ergänzte sie sich in dem im Duett vorgetragenen Teil mit Valentin Haag, und später bildete ihre feine Stimme den gelungenen Kontrast zum ausgewachsenen Männerchor. Das zweite Pop-Stück gaben die Bösinger anschließend mit "Sind die Lichter angezündet" preis. Begleitet von der sicher auftretenden "Lagerfeuer-Pianistin" Tanja Kammerer am Klavier.

Den Abschluss machte der Chor mit dem Weihnachtsklassiker "Still liegen Betlehems Fluren". Das Tor zur Weihnachtszeit öffnete zum Abschluss endgültig das zusammen mit allen Besuchern vorgetragene "Macht hoch die Tür".

Auf dem Vorplatz der Kirche zeigte die Bewirtung des gastgebenden "Frohsinn" bei stimmungsvoll beleuchteter Kulisse, wie geschlossen die Bösinger Bevölkerung zueinander steht. Und so blieben zahlreiche Gäste noch bis in den späten Abend diesem stimmungsvollen Ambiente treu.