Der Kirchenchor St. Jakobus Herrenzimmern unter der Leitung von Peter Auginski bot mit dem Orchester Cappella Vivace ein eindrucksvolles Hörerlebnis. Foto: Hölsch Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: In der Herrenzimmerner St. Jakobus-Kirche wird am Abend vor dem vierten Advent großer Hörgenuss zelebriert

Das Konzert am Abend vor dem vierten Adventssonntag in der Herrenzimmerner St. Jakobus-Kirche ist weithin bekannt, entsprechend gut ist die Resonanz.

Bösingen-Herrenzimmern (hh). So wurde auch in diesem Jahr die Kirche von einem erwartungsvollen Publikum voll in Besitz genommen. Und die Ansprüche wurden mehr als erfüllt: Der Herrenzimmerner Kirchenchor St. Jakobus und das Orchester "Cappella Vivace" brachten eine wunderbare musikalische Einstimmung auf das Weihnachtsfest in den Kirchenraum. Im Schein zahlreicher Kerzen erklang stimmungsvolle Advents- und Weihnachtsmusik aus der deutschen Barockzeit – ein Programm wie aus einem Guss und auf hohem musikalischen Niveau. Dass da ausgezeichnete stimmbildnerische Arbeit geleistet wird, kommt vielfältig zum Ausdruck.

Bewundernswert auch die perfekte Klangbalance zwischen Chor und Orchester. Eindrucksvoll zeigt sich dabei, wie die Sängerschar den Intentionen Peter Auginskis folgt und so den Hörer mit ausdrucksstarken Interpretationen immer wieder neu fesselt. Feierlicher Ernst ("Er ging aus der Kammer sein") und mystische Versenkung ("Ich steh an deiner Krippen hier") wechseln mit großartigen ("Der Tag, der ist so freudenreich") und innigen Chören ("Jesu bleibet meine Freude"). Eine sehr schöne Idee ist es auch, das Gemeinschaftsgefühl aller Anwesenden zu stärken und in mehreren klassischen Advents- und Weihnachtschorälen wie "Wachet auf, ruft uns die Stimme", "Vom Himmel hoch, da komm ich her", "In dulci jubilo" und "Tochter Zion, freue dich" das Publikum singend mit einzubeziehen, wobei dem Orchester die Begleitung obliegt und der Kirchenchor entweder im Wechsel mit dem Publikum einen eigenen Satz singt oder den Gemeindegesang mächtig überwölbt – Gänsehaut pur.

Hier wird besonders deutlich: Der Kirchenchor St. Jakobus hat mit Peter Auginski nicht nur einen hervorragenden Dirigenten, sondern auch einen großartigen Arrangeur. In gemäßigt moderner Tonsprache überzeugte besonders das 7-strophige "Vom Himmel hoch" – Martin Luthers tiefschürfendes „Kinderlied auf die Weyhnacht“ ist ebenfalls eine gewaltige Nummer.

Begeisterter und lang anhaltender Applaus war der verdiente Dank des Publikums für ein großartiges Konzerterlebnis.

Als Zugabe erklang freudig ein weiterer allseits bekannter Klassiker der Weihnachtsmusik: Das festlich-stimmungsvolle "Transeamus usque Bethlehem".