Die Sanierung des Hallendachs steht an. Fotos: Pfannes Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: In Bösingen und Herrenzimmern stößt Haltbarkeit aus den Jahren 1965/66 und 1971 an ihre Grenzen

Bösingen. Unspektakulär, aber notwendig sind die zwei Projekte, die der Bösinger Gemeinderat in der Januar-Sitzung ins Rollen bringt: die Sanierung des Dachs der Halle in Herrenzimmern und des Dachs der kleinen Halle in Bösingen.

Architekt Harald Ganter (Dunningen) stellt die Planung beider Vorhaben vor. Das Pultdach der Mehrzweckhalle Herrenzimmern stammt aus dem Jahr 1971 und hat somit die Zeit erreicht, um eine Erneuerung anzustreben. Es ist mit asbesthaltigen Welleternitplatten bedeckt, die über die gesamte Dachfläche hinweg rissig und brüchig sind. Bei starkem Regen kommt es zu Wassereintritt. Deshalb soll die Halle einen neuen Dachaufbau mit einer Dachneigung von 9 Grad und mit erneuerter Dämmung erhalten. Von neuen Dachrinnen ist außerdem die Rede.

Die Kosten betragen nach einer Schätzung aus dem vergangenen Jahr 144 000 Euro und bewegen sich somit im Rahmen des Geldes, das in den Haushaltsplan eingestellt wurde (150 000 Euro). Einstimmig bringt der Gemeinderat Planung und Ausschreibung auf den Weg.

Gleiches erfährt das Dachsanierungsprojekt in Bösingen. Die kleine Halle neben der Schule wurde 1965/66 gebaut. Im Dachbereich hat sich nichts verändert – bis auf den Einbau einer Rauchabzugsanlage, sagt Ganter. Die Fassaden sind mit asbesthaltigen Eternitplatten bekleidet. Der Gemeinderat entscheidet sich bei der Sanierung für die zweite Variante, die Harald Ganter vorträgt.

Hierbei soll die Entwässerung nach außen gebracht werden, also klassisch mit Dachrinnen. Die momentane Kostenschätzung pendelt sich bei den 260 000 Euro ein, die im Haushaltsplan vermerkt sind. Zwar ist beim Erhalt des Kaltdachs (Variante 2) eine Einsparung von etwa 20 000 Euro möglich, aber die zum Teil aufwendige Sanierung der Glaskuppel und anderer Details benötigen dieses "eingesparte" Geld.

Außerdem bringt Bürgermeister Johannes Blepp noch den Sanierungsbedarf im Bereich des Übergangs von Schule zur Halle ins Gespräch. Architekt Ganter teilt mit, dass die Stützen im unteren Bereich "extrem" verrostet seien. Er spricht außerdem von vielen Abplatzungen und nennt Sanierungskosten von 57 000 Euro.

Der Gemeinderat entscheidet sich auf Anregung von Rainer Hezel für einen Rückbau des überdachten Gangs. Schließlich sei jener kein Schmuckstück. Und: Dies ist eine wesentlich kostengünstigere Variante, die der Architekt jedoch noch berechnen muss. Die überdachte Pausenhalle wird von diesem Abriss nicht tangiert.

Ein Anstrich der Schwimmbadfassade, ebenfalls eine Anregung von Rainer Hezel, kommt nicht so schnell. Zwar dürfte sie farblich nach Sanierung der kleinen Halle ein Fremdkörper werden, doch ein grundsätzliches Problem bleibt. Der Architekt erwähnt viele kleine Schäden der Fassade, die immer wieder ausgebessert worden seien. Somit klingt es nicht nach einem kostengünstigen Anstrich auf die Schnelle.

Ohne Kommentar genehmigt der Gemeinderat außerdem die Spenden, die 2019 bei der Gemeinde für unterschiedliche Verwendungszwecke eingegangen sind. Matthias Jetter von der Gemeindeverwaltung spricht von insgesamt gut 7000 Euro.