Die beiden Damen an der Spitze des Albvereins Bösingen (von links): Maria Bantle und Brunhilde Hezel. Foto: Hölsch Foto: Schwarzwälder Bote

Jubiläum: Beim Blick auf die vergangenen Jahre steht die Hofboschhütte im Zentrum

Bösingen (hh). Beim Dank- und Ehrungsabend des Bösinger Albvereins – Festabschluss des Jubiläumsjahrs – blickten die beiden Vorsitzenden, Brunhilde Hezel und Maria Bantle, auf die erfolgreiche 50-jährige Vereinsgeschichte zurück.

Zur Gründung trafen sich am 27. März 1969 26 Frauen und Männer im Gasthaus zur Sonne. Vertrauensmann im Gründungsjahr war Egon Hezel. Er blieb Vorsitzender bis 1991. Dann übernahm Reiner Haas den Vorsitz, der jedoch 1993 starb. Zunächst übernahm Dieter Kammerer die Aufgaben, bis Gerhard Löhle 1994 als Nachfolger gefunden wurde. Er wurde 2007 vom Vorstandsteam Ulrike Ketelhut, Werner Hezel und Brunhilde Hezel abgelöst. 2009 schied Werner Hezel aus dem Team aus, der Verein wurde bis 2014 von Ulrike Ketelhut und Brunhilde Hezel weitergeführt. Seit 2014 ist Maria Bantle als Vorstandskollegin an der Seite von Brunhilde Hezel.

Letztere bedankte sich bei allen Vorsitzenden, aber auch bei den Gründungsmitgliedern, die fünf Jahrzehnte dem Verein die Treue gehalten haben sowie für deren geleistete Arbeit und die eingebrachten Fähigkeiten, wie sie den Verein im Rahmen ihrer Möglichkeiten unterstützt haben.

Einst ein eigener Busfahrer

Die Aufgaben des Albvereins waren bereits vor fünf Jahrzehnten vielseitig, merkten die Vorsitzenden an. Das Wandern stand im Vordergrund. Ebenso, die Wanderwege zu gestalten, neu anzulegen und auszuschildern sowie Naturschutz- und Pflegemaßnahmen. Der damalige Förster, Wendelin Banholzer, war mit dieser Aufgabe besonders tief verbunden und hat in seiner Tätigkeit als Naturschutzwart mehr als 40 Jahre mitgewirkt und viel geleistet.

Erlebnisreich waren damals die Wanderungen und Ausflüge mit dem Bus. Der Verein hatte mit Dieter Kammerer einen eigenen Busfahrer; nicht jeder hatte damals ein eigenes Auto.

1979 hatte der Verein 65 Mitglieder. Gemeinsame Wanderungen, Wanderreisen und Bergtouren im In- und Ausland waren in den darauffolgenden Jahren großer Bestandteil des Vereinslebens.

1994 wurden 28 Personen für 25-jährige Mitgliedschaft geehrt. 1995 zählte der Verein 94 Mitglieder.

Die kleine Hütte im Hofbosch, die für die Baumschule und für die Förster im Wald stand, wurde von 1993 bis 1995 zu der bis heute weit bekannten Hofboschhütte komplett neu aufgebaut – mit Stromversorgung. Dies war nur durch das Engagement und die Spenden der Mitglieder möglich. Die Gemeinde stellte das erforderliche Bauholz. Die Hütte wurde schließlich am 1. Mai 1995 eingeweiht, Pfarrer Lorenz Vecsey hielt einen Gottesdienst.

Es wurden immer wieder weitere Baumaßnahmen in die Wege geleitet. Eine Wasserleitung vom Kasperleshof zur Hütte wurde nachträglich gelegt. Spielgeräte für Kinder wurden angeschafft, und eine Grillstelle wurde angelegt. Eine WC-Anlage wurde installiert – erneut alles in Eigenleistung der handwerklich begabten Mitglieder.

Für die jährliche Bewirtung am 1. Mai wurden Überdachungen, eine Theke und Lagerplatz für die Festbänke gebaut. In der Hütte wurde 2011 eine Küchenzeile eingebaut. 2013 wurde ein neuer Plattenboden in der Hütte verlegt. Der Spielplatz wurde 2015 erweitert, von Pater Bala am 1. Mai 2016 wurden die neuen Spielgeräte, Nestschaukel und Rutsche eingeweiht.

Ruhebänke im Naherholungsgebiet wurden 2017 und 2018 gezimmert und aufgebaut. Die Hütte und die idyllische Grünanlage, samt Spielplatz und Murmelbahn, bedürfen ständiger Pflege und entsprechenden Arbeitseinsätzen. Die Hofboschhütte ist aber für den Verein durch die Bewirtungen und Vermietungen ein finanzielles Standbein.

Der Verein hat heute 172 Mitglieder. Seine Anliegen sind weiterhin aktuell, der Naturschutz wird zunehmend wichtiger. "Natur, Heimat und Wandern", bleibt das Motto, auch wenn sich die Umwelt stark verändert hat, verdeutlichten die Vorsitzenden.

Junge Familien aktiv

Seit fast 50 Jahren betreiben einige Mitglieder des Vereins aktiven Naturschutz und Landschaftspflege. Seit einigen Jahren wieder im Naturschutzgebiet Steigle und im langen Tal. Federführend und hauptverantwortlich ist Paul Ohnmacht mit Unterstützung von Siegfried Szillat. Beide werden tatkräftig von zahlreichen Helfer unterstützt.

Wandern wird in allen Altersgruppen seit einigen Jahren wieder als beliebteste Freizeitgestaltung betrieben. Ein Schwerpunkt liegt seit einiger Zeit auf junge Familien. Zum Wandern gehört das Anlegen und Betreuen eines bestimmten Wanderwegnetzes. Verantwortlich und gewissenhaft ist Wegewart Siegfried Szillat.

Bürgermeister Johannes Blepp und Albvereinsgau-Vertrauensmann Klaus Butschle sprachen von einer außergewöhnlichen Erfolgsgeschichte. Klaus Butschle: "Wir sind stolz auf den Bösinger Albverein. Er ist ein Vorzeigeverein."

Das Haslen-Panik-Orchester sorgte den Abend hindurch für angenehme musikalische Unterhaltung.