Der Leiter der Projektgruppe "Heimat mit Zukunft", Klaus Müller, erläutert den weiteren Ablauf. Foto: Schwarzwälder Bote

Fragebogen: "Heimat mit Zukunft": Wie es weiter geht

Bösingen/Herrenzimmern. Wie wollen die Bösinger und Herrenzimmerner Bürger generationenübergreifend in Zukunft leben? Welche Unterstützung und welche Angebote sind für Familien und zur Betreuung der älteren Generation erforderlich und erwünscht?

Zu diesen Kardinalfragen hat die Gemeinde Bösingen in Zusammenarbeit mit der Projektgruppe "Heimat mit Zukunft" und Unterstützung des Vereins "Spes Zukunftskonzepte" im Sommer eine Fragbogenaktion durchgeführt, um wichtige und zukunftsweisende Erkenntnisse zu gewinnen. Die Fragenbögen wurden nun ausgewertet und in einer Bürgerversammlung durch Pablo Richard vom Institut AGP Sozialforschung (Freiburg) vorgestellt.

Von den 2071 versandten Fragenbögen kamen rund ein Drittel in Rücklauf, was eine vergleichsweise gute Quote darstelle, so Richard. 94 Prozent der Befragten äußerten, dass sie gerne in der Gemeinde leben. 71 Prozent sind stark verwurzelt und wohnen seit Geburt beziehungsweise seit mehr als 30 Jahren in der Gemeinde. Auffällig ist der hohe Anteil der Personen, nämlich 90 Prozent, die Wohneigentum besäßen.

Der Wunsch, in den eigenen vier Wänden den Lebensabend zu verbringen, ist in Bösingen und Herrenzimmern stark ausgeprägt. Trotzdem wären auffallend viele bereit, bei gewissen Einschränkungen in eine andere Lebensform zu wechseln.

Der Aufbau einer ambulant betreuten Wohngemeinschaft wird von den Befragten begrüßt und wäre in allen Altersgruppen beliebter als ein Umzug in ein Pflegeheim. Obwohl der Bereich "Soziales" insgesamt mit "gut" bewertet wird, wünschten sich die Befragten den Ausbau von Freizeitangeboten für Kinder, Familien und Senioren, aber auch intergenerative Angebote. Zudem wurde Interesse am Erhalt und Ausbau der örtlichen Gastronomie geäußert.

Klaus Müller, Leiter der Projektgruppe "Heimat mit Zukunft", erörterte, dass sich die Projektgruppe bereits vorab mit dem Ergebnis befasst habe. Es wurde beschlossen, die drei großen Themenbereiche "Stärkung und Erhalt der Ortskerne", "Wohnen und Unterstützung" und "Begegnungsangebote für verschiedene Altersgruppen" zu thematisieren. Hierzu werden Arbeitsgruppen aus engagierten Bürgern gebildet.

Die Ergebnisse sollen bis Juli 2020 in ein Gesamtkonzept zusammengeführt und im September 2020 dem Gemeinderat vorgestellt werden. Danach soll ein Beschluss über das weitere Vorgehen erfolgen. Wer an einer Mitarbeit in einer der Arbeitsgruppen interessiert sei, könne sich gerne bei einem der Projektmitglieder melden.