64 Spielhallen gibt's im Kreis Böblingen: Landratsamt engagiert sich für Prävention beim Glücksspiel.
Böblingen - 64 Spielhallen gibt es im Landkreis Böblingen. Die ist für den Präventionsbeauftragen des Landratsamtes vor allem dann ein Thema, wenn es um Spielsucht geht.
Der Präventionsbeauftragte im Landratsamt, Jörg Litzenburger, ist neben den vier regionalen Suchthilfezentren in den großen Kreisstädten ebenfalls Ansprechpartner für die Betreiber in allen Fragen zur Spielsucht und Suchtprävention. Der enge Kontakt zwischen Behörde und Besitzern der Spielhallen soll verhindern, dass Spieler in die Sucht abdriften. Für die Kontrolle der Spielhallen sind die Ordnungsämter, das Landratsamt und die Polizei zuständig.
"In einem ersten Schritt haben wir bei einer Veranstaltung den Kontakt mit allen Verantwortlichen in den verschiedenen Behörden und den Betreibern gesucht", erklärt Litzenburger "Außerdem liegen in allen Spielhallen die Flyer der Suchtberatung aus." Damit könnten Spieler, Betreiber und Beschäftigte schon in einem frühen Stadium und bei Warnhinweisen auf Spielsucht Hilfe suchen.
Litzenburger erläutert die Anzeichen einer Glücksspielsucht: "Ein Mensch, der zu viel spielt, kann die Fähigkeit verlieren, sich zu entscheiden, ob er dem Glücksspiel nachgehen möchte oder nicht. Spielende verlieren die Kontrolle über ihr Verhalten." Der zwanghafte Drang zu spielen führe zu wiederholtem finanziellem Totalverlust. Um ihre häufige Abwesenheit von Zuhause oder der Arbeit und ihre Geldprobleme zu erklären, erfänden Glücksspielsüchtige oft Lügen.
Um sich das nötige Geld zu beschaffen, würden nicht selten illegale Handlungen wie Betrügereien eingesetzt. Die Spieler fühlten sich wie ferngesteuert, hätten die Kontrolle verloren und befänden sich in einer Abhängigkeit zum Glücksspiel.
Spielhallen im Kreis Böblingen gibt es vor allem in den Großen Kreisstädten. Spitzenreiter ist Böblingen mit 25 Betrieben, gefolgt von Leonberg und Sindelfingen mit jeweils 16. Ausreißer nach unten ist Herrenberg mit zwei Spielbetrieben. In Holzgerlingen, Renningen, Rutesheim, Weil der Stadt und Weissach gibt es jeweils eine Spielhalle. Der Betrieb von Spielhallen ist an besondere Voraussetzungen gebunden. So müssen Spielhallen einen Mindestabstand von 500 Metern untereinander aufweisen und auch von Kinder- und Jugendeinrichtungen sein.
Von Spielsucht betroffene Menschen oder deren Angehörige können sich kostenlos und anonym bei der Hotline der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung unter der Telefonnummer 0800/1 37 27 00 melden.