Ein KSK-Soldat. Foto: Kraufmann

Keine Ermittlungen wegen politisch motivierter Straftaten. Soldat war Zeuge im Terrorprozess gegen Franco A.

Böblingen/Calw - Ein im Zusammenhang mit Ermittlungen wegen rechter Netzwerke ins öffentliche Schlaglicht geratener Unteroffizier scheidet aus der Bundeswehr aus. Andre S., der lange im Kommando Spezialkräfte (KSK) in Calw eingesetzt war und Mitgründer des Vereins Uniter – der angeblich kriminell-extremistische Strukturen aufweist –, ist, beendet den Dienst am 30. September. Dann laufe seine Verpflichtung als aus, sagte er.

Wegen Verstoßes gegen das Waffen- und Sprengstoffgesetz war ein Strafbefehl gegen den früheren Kommandosoldaten erlassen worden. Das Amtsgericht Böblingen verhängte kürzlich eine Geldstrafe von 120 Tagessätzen. Nach Hausdurchsuchungen waren ihm unerlaubter Besitz von Munition und Handgranatenzündern vorgeworfen worden. S. hat Widerspruch einlegen lassen.

Die Durchsuchungen waren Teil der Ermittlungen im Fall Franco A., dem vorgeworfen wird, Anschläge geplant zu haben. Derzeit prüft der Bundesgerichtshof, ob Franco A. wegen Terrorverdachts der Prozess gemacht werden kann. Vor rund zwei Jahren kam es im Rahmen der Ermittlungen zu einer Razzia in der Graf-Zeppelin-Kaserne des KSK in Calw.

Gegen Andre S. – Spitzname "Hannibal" – gibt es hingegen keine Ermittlungen wegen politisch motivierter Straftaten. In einem Prozess zu dem Themenkomplex in Köln war er als Zeuge gehört worden. Zuvor war S. Auskunftsperson des Militärischen Abschirmdienstes (MAD).