Mobilfunkanlage am Bahnhof soll Sender auf BayWa-Silo ersetzen

Herrenberg. Vodafone darf einen 40 Meter hohen Sendemast auf dem Bahnhofsgelände in Herrenberg bauen. Der Gemeinderat stimmte in seiner jüngsten Sitzung dem Bauvorhaben trotz teilweise erheblicher städtebaulicher Bedenken zu.

Seit Ende August liegt der Stadt der Bauantrag für den sechseckigen, grauen Betonmast mit einem Durchmesser von rund 1,5 Metern am Fuß und rund 70 Zentimetern am Schopf vor. Er wird den aktuellen Mobilfunk-Standort auf dem BayWa-Silo ersetzen, das in absehbarer Zeit abgerissen werden soll. Auf diesem 27 Meter hohen Gebäude stehen aktuell 30 Funkanlagen. Auf dem neuen Mast, der auf dem Gelände der Deutschen Bahn errichtet werden wird, werden die Antennen von Vodafone und von weiteren Anbietern auf drei Plattformen konzentriert.

Bei dem Bauantrag ist die Stadt Herrenberg nur für baurechtliche Aspekte zuständig. Über die Zulassung der Antennen entscheidet die Bundesnetzagentur, die auch prüft, ob die in Deutschland gültigen Grenzwerte eingehalten werden, bevor sie die Standortbescheinigung erteilt.

Den Standort auf dem Bahnhofsgelände hatte Hans Ulrich-Raithel, Mobilfunkexperte des Umweltinstituts München, im Rahmen eines von der Stadt in Auftrag gegebenen Immissionsgutachtens als adäquaten Ersatz ermittelt, bei dem gleichzeitig die Strahlungswerte minimiert werden und eine flächendeckende Versorgung gewährleistet wird. Im März hatte das Ratsgremium diesem Standort für einen 30 Meter hohen Mast zugestimmt und die Verwaltung beauftragt, über die genauen Modalitäten mit den Mobilfunkbetreibern zu verhandeln.

Dass der Mast nun 40 anstatt 30 Meter hoch werde, sei in erster Linie das Ergebnis des Vorschlags aus dem Gemeinderat, eine Erhöhung zu prüfen, um so eine weitere Minimierung der Strahlenbelastung für die Bevölkerung zu erreichen, gab Herrenbergs Oberbürgermeister Thomas Sprißler bei der Ratssitzung zu bedenken.

Die jetzt gefundene Lösung sei aus Sicht der Verwaltung städtebaulich vertretbar, erläuterte Rainer Stingel, Leiter der städtischen Bauverwaltung.