Das "Torture Ship" auf dem Bodensee hatte rund um das Schwäbische Meer für Empörung gesorgt. Jetzt sind solche Sexpartys tabu. Foto: dpa

Sex- und Swingerpartys auf einem Bodenseedampfer - die Wellen am Schwäbische Meer schlugen hoch. Künftig soll es keine solchen Veranstaltungen mehr geben.

Sex- und Swingerpartys auf einem Bodenseedampfer - die Wellen am Schwäbische Meer schlugen hoch. Künftig soll es keine solchen Veranstaltungen mehr geben.

Konstanz - Um im Streit über Sexpartys auf Schiffen am Bodensee die Wogen zu glätten, verschärfen die Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB) die Vorgaben für Charterverträge. Künftig dürfe es keine „gesonderten Einrichtungen für sexuelle Handlungen“ mehr geben, sagte BSB-Geschäftsführerin Petra Pollini am Mittwoch in Konstanz. Auch „Flatrate-Partys“, die ausdrücklich zum Alkoholkonsum aufrufen, seien Tabu. Der Grund sei nicht sexuelle Intoleranz, betonte Pollini. Laufende Verträge bleiben gültig, so dass noch ein Swingerschiff in diesem Jahr ablegen kann.

In Zukunft müssen Organisatoren ein Nutzungskonzept vorlegen und die geplante Veranstaltung beschreiben. Ein Vertrag könne nur dann zustande kommen, wenn dieses Konzept auch in einer vergleichbaren öffentlichen Einrichtung an Land, etwa einer Mehrzweckhalle, genehmigungsfähig wäre. Sittenwidrige Veranstaltungen fallen also raus. Für religiös-extremistische und politisch-extremistische Zwecke dürfen BSB-Schiffe - wie bisher - ebenfalls nicht genutzt werden.

Eine CDU-Kommunalpolitikerin aus Friedrichshafen hatte die Swinger- und Erotikschiffe als „unanständig“ bezeichnet. Auch der Konstanzer Oberbürgermeister Uli Burchardt (CDU) lehnte die „Vermietung von Schiffen aus der BSB-Flotte für Sex-Veranstaltungen“ ab.

Das „Torture Ship“, auf dem Ende Juni rund 600 Lack- und Leder-Fans gefeiert hatten, falle nicht unter die neuen Ausschlusskriterien, sagte Pollini. Die Schiffe sind seit Jahren auf dem Bodensee unterwegs. Erst in diesem Frühjahr hatte es Diskussionen gegeben.