Die Spurensicherung war im Mai am Tatort in Balingen. (Archivfoto) Foto: Wolff

Nach einer blutigen Auseinandersetzung am Balinger Bahnhof Mitte Mai hat die Staatsanwaltschaft nun Anklage gegen einen 23-Jährigen erhoben. Die Anklage lautet auf versuchter Mord.

Dem Mann wird laut Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Hechingen vorgeworfen, am 15. Mai in Balingen einen 28-jährigen Bekannten mit einem Taschenmesser am Kopf verletzt zu haben. Laut Mitteilung wurde der 28-Jährige im Bereich der linken Gesichtshälfte getroffen. Dort entstand eine circa zehn Zentimeter lange, klaffende und bis auf den Schädelknochen reichende Verletzung. Zwei Arterien wurden getroffen, was zu einem erheblichen Blutverlust führte. Der Geschädigte befand sich laut Staatsanwaltschaft „in konkreter Lebensgefahr“.

 

Die Bluttat hat sich gegen 10.30 Uhr auf dem Bahnhofplatz ereignet. Nach Aktenlage sollen der 23-Jährige und der 28-Jährige miteinander bekannt gewesen sein. Zum Streit soll es gekommen sein, da der 28-Jährige den 23-Jährigen beschuldigte, Bargeld aus seinem Geldbeutel gestohlen zu haben. Der Ältere forderte das Geld wohl zurück und wollte den Jüngeren durchsuchen. Daraufhin soll der 23-Jährige angegriffen haben.

Die Anklage der Staatsanwaltschaft lautet auf versuchter Mord in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung. Die Staatsanwaltschaft sieht laut Mitteilung bei der Tat die Mordmerkmale der Heimtücke, der Habgier und der Verdeckungsabsicht als erfüllt an.

23-Jähriger räumt Angriff ein

Der 23-Jährige soll den Angriff eingeräumt haben. Er rechtfertigt sich jedoch laut Staatsanwaltschaft damit, dass er gedacht habe, der 28-Jährige wolle ihn seinerseits angreifen. Er will sich lediglich gewehrt haben.

Der 23-Jährige ist ein polizeibekannter und vorbestrafter marokkanischer Staatsangehöriger. Er sitzt seit der Tat ununterbrochen in Untersuchungshaft.