Blumen liegen am Fundort der Leiche von Sandra Q. Foto: Nölke

Die Ermittlungen der Kripo in Albstadt nach den beiden Tötungsdelikten gehen mit Hochdruck weiter. Jetzt werden Zeugen gesucht und Passanten angesprochen. Klar scheint nun, dass der inhaftierte Tatverdächtige der Onkel der toten Sandra Q. ist.

Albstadt-Ebingen - Auch zwei Tage nach dem schrecklichen Tod zweier junger Menschen in Albstadt ist in der Stadt im Zollernalbkreis wenig Ruhe eingekehrt. In der Stadtmitte wimmelte es am Freitag regelrecht vor Polizisten. Sie waren im Haus des Tatverdächtigen zugange. In jenem Haus, in dem auch Sandra Q. in einer separaten Wohnung lebte und in dessen Garten ihre Leiche gefunden wurde.

Wie laufen die Ermittlungen der Kripo?

Die Untersuchungen und die Spurensicherung im Garten wurden bereits am Donnerstagabend fertiggestellt. Zur genauen Auffindesituation und Todesursache von Sandra Q. hält sich die Polizei weiterhin bedeckt. Sie ließ bislang lediglich verlauten, dass die Obduktion der Leiche der 20-Jährigen aufzeigte, dass die junge Frau ebenfalls Opfer eines Gewaltverbrechens wurde. Ob auch sie mit Schüssen niedergestreckt wurde, wie das andere Opfer, bleibt offen. Zeitgleich sind Ermittler in der Stadt unterwegs, die nach Zeugen der beiden schrecklichen Taten suchen. Ausgerüstet mit drei Fotos sprechen sie Menschen an. Die Bilder zeigen nach Informationen unserer Redaktion die beiden Opfer sowie den 52-jährigen Tatverdächtigen.

Der Chef eines örtlichen Taxiunternehmens berichtete unserer Redaktion, dass die Beamten am Bahnhof auch die Fahrer des Taxiunternehmens angesprochen hätten mit der Frage, ob sie die abgebildeten Personen Anfang der Woche gefahren hätten. Er und auch andere angesprochene Personen bestätigen, was die Polizei bislang nicht offiziell verkündet hat: Beim Tatverdächtigen handelt es sich um den Onkel der 20-jährigen Sandra Q., der in der Stadt sehr bekannt war.

Was weiß man zu den Schüssen am Ziegelplatz?

Nichts Exaktes. Die Polizei konnte lediglich bestätigen, dass es mehrere Schüsse gab und das Opfer getroffen wurde. Die Anzahl der Schüsse hat die Polizei nicht bekannt gegeben. Wir hatten über sechs gefallene Schüsse berichtet, doch die Zahl bleibt vorerst unbekannt.

Wie reagieren die Bürger nach den Todesfällen?

Nur wenige Stunden nach der Freigabe des Fundorts der Leiche von Sandra Q. haben Freunde und Verwandte auch dort Kerzen aufgestellt und Blumen niedergelegt. Direkt daneben greift noch die Polizeiabsperrung. Dahinter ist ein frisch umgegrabener Erdhaufen zu sehen. Auch Säcke mit Blumenerde finden sich direkt hinter der Absperrung.

Am Ziegelplatz, dem Schauplatz der Schießerei am Mittwoch, nehmen die Beileidsbekundungen zu. An der Laterne, an der Christian Z. aufgrund seiner Schussverletzungen zusammenbrach, haben Freunde und Verwandte inzwischen einen kleinen Traueraltar aufgebaut. Neben sehr vielen Kerzen auf dem Boden finden sich dort auch auf rund zwei Metern Höhe verteilt Blumen, Bilder und Abschiedsbriefe am Pfosten. Fast ununterbrochen bleiben Menschen dort stehen, trauern, und gehen bestürzt weiter. Die Beerdigung des 23-Jährigen ist für den kommenden Mittwoch geplant, wurde am Freitag bekannt.

Wie sind die Reaktionen in sozialen Medien?

Die Bluttat sorgt weit über Albstadt hinaus für Entsetzen im Netz. Zahllose Menschen bekunden den Familien der Opfer ihr Beileid. "Diese Tat hat mich wirklich schockiert. Die beiden waren noch so jung...", fasst ein Nutzer die Tragik des Falls unter einem unserer Instagram-Posts zusammen.

Auch Bekannte von Sandra Q. verleihen ihrer Trauer Ausdruck: "Sie war so eine nette Person."

Alles zur Bluttat in Albstadt gibt es auf unserer Themenseite.