Freude bei den Blumenhändlern: Seit Montag dürfen sie wieder öffnen. Bei den frühlingshaften Temperaturen zieht’s die Kinzigtäler sicher raus – oder? (Symbolfoto) Foto: Pleul

Freude bei den Blumenhändlern: Seit Montag dürfen sie wieder öffnen. Bei den frühlingshaften Temperaturen zieht’s die Kinzigtäler sicher raus – oder? Der Schwabo hat sich umgehört.

Mittleres Kinzigtal - Die Erfahrungen der Blumenhändler mit den ersten verkaufsoffenen Tagen sind jedoch unterschiedlich.n

Blattwerk Wolfach: Von einem "angenehmen Beginn" spricht Maria Rapp im "Blattwerk" in Wolfach. An den ersten beiden Tagen seien immer wieder Kunden im Laden gewesen. "Die Kunden freuen sich einfach, dass wir wieder da sind", sagt sie, "und wir uns umgekehrt natürlich auch." Das schöne Wetter mache noch einmal zusätzlich Lust auf Blumen. Besonders gefragt seien neben Schnittblumen auch Pflanzen für draußen. Die Kunden seien allesamt sehr umsichtig und würden sich vorbildlich an die Hygieneregeln halten.

Blumen am Traubenplatz Hornberg: Von einem Ansturm mag Inge Wöhrle nicht sprechen. Die Situation sei im Moment nicht einfach. "Das, was die in den Supermärkten treiben, tut richtig weh", sagt sie. Diese könnten günstiger einkaufen und würden teilweise kaum auf die Einkaufspreise aufschlagen. "Das müssen wir aber tun, damit es sich rechnet", sagt sie. Dadurch hätten die Menschen kein Verhältnis mehr zum Preis. Durch Corona habe sich die Situation verschärft: "Es fliegen weniger Flugzeuge und die großen Marktketten haben darin dann schon den Platz für ihre Blumen gebucht." Sie müsse die Blumen oft in sehr großen Gebinden kaufen, was sich dann nicht lohne.

Für Frühlingsblüher wie Primeln seinen die Temperaturen noch etwas zu niedrig. In der vergangenen Woche hatte Inge Wöhrle schon Blumen zum Verkauf vor dem Laden stehen, die Kunden konnten sich selbst bedienen und das Geld in die "Kasse des Vertrauens" werfen. "Das hat wunderbar geklappt, die Menschen sind ehrlich", freut sich die Hornberger Blumenhändlerin.

Blumengeschäft Grimm, Gutach: Renate Grimm hat den Eindruck, dass das Geschäft so läuft, wie es der Jahreszeit entspricht. "Ich schlage kein Rad, es gibt keinen Nachholbedarf", sagt sie. "Aber sobald es ein paar Tage am Stück länger nicht mehr zu kalt ist, werden auch die Frühlingsblumen stärker nachgefragt werden", ist sie sicher. Wichtig ist Renate Grimm vor allem, dass die Öffnung beibehalten wird, damit sie auch planen kann.n

Blumen Burkhardt, Hausach: Stefan Burkhard ist es anzumerken, wie sehr er seine Pflanzen liebt: "Wir freuen uns, dass wir wieder aufmachen können, denn es tut weh, etwas wegwerfen zu müssen was lebendig ist", sagt er. Am Montag sei es "gut angelaufen", sagt er zufrieden. "Jedem gelüstet es im Frühling nach Farben, man ist des Winters müde." Die Pflanzen seien da eine "Glückstankstelle".

Eine Gärtnerei habe den Vorteil, dass die Fläche groß genug sei, um den Mindestabstand zu halten. "Ich glaube nicht, dass durch uns das Infektionsgeschehen vorangetrieben wird", stellt Burkhardt klar. Es gebe ein Hygienekonzept, das von Kunden und Mitarbeitern eingehalten wird. Darüber ist er sehr froh, denn er sorgt sich um seine Mitarbeiter.

 Gartencenter Göppert, Haslach: "Es ist schon viel los, aber überrannt werden wir nicht", sagt Geschäftsführerin Stefanie Göppert. Die Belegschaft freue sich sehr, wieder Kunden begrüßen zu dürfen – und die seien natürlich wiederum ebenso froh, wieder Pflanzen kaufen zu können.

Was die gefragten Sortimente betrifft, sind diese hauptsächlich saisonal bedingt: Hauptsächlich gehen in Haslach derzeit Frühjahrsblüher über die Theke. "Aber auch Zimmerpflanzen gehen im Moment gut", stellt Göppert einen gegenläufigen Trend fest. Dem Wetter entsprechend zieht es die Kunden jedoch offenbar hauptsächlich nach draußen.

"Jetzt hoffen wir, dass es so bleiben kann", sagt Göppert und meint damit die Lockerungen. Und sie wünscht sich endlich Konzepte – denn so könne es nicht weitergehen.