Die Themenbeete zum Motto „Sagenhaft“ begeistern. Foto: Jilg

Der Autor macht sich Gedanken,wie es mit dem Blumenfestival in Zeiten der Lahrer Geldknappheit und gleichzeitig steigender Kosten weitergehen soll.

Halbzeit bei der Chrysanthema. Für offizielle Besucherzahlen ist es noch zu früh, dem Augenschein nach sind die Straßen und Plätze der Lahrer Innnenstadt aber voll wie eh und je beim Blumen- und Kulturfestival. Die Gäste bekommen auch etwas Attraktives zu sehen, denn die Themenbeete zum Motto „Sagenhaft“ sind wirklich gelungen.

 

Die diesjährige Chrysanthema ist indessen überschattet von Enthüllungen unserer Redaktion, dass die Verwaltung für sie mehr städtisches Geld als die öffentlich genannten 390 000 Euro ausgegeben hat. Rathausunterlagen, die uns von anonymer Seite zugespielt wurden, belegen, dass verwaltungsintern um jeden Euro gerungen wurde. Und dass ein Teil der Kosten letztlich in andere städtische Etats verlagert wurde.

Für die Macher ist es ein Dilemma: Sie wollen ein attraktives Blumenfestival gestalten, ihnen steht dafür offiziell aber nur ein seit Jahren gedeckeltes Budget zur Verfügung, während gleichzeitig vieles andere immer teurer wird.

Braucht es wegen der Lahrer Geldknappheit deshalb eine radikale Spar-Lösung? Verwaltungsintern ist bereits 2023 diskutiert worden, ob die Chrysanthema auf einen zweijährigen Rhythmus umzustellen ist. Wie die Debatte ausgegangen ist, ist bekannt, das Blumenfestival gibt es nach wie vor jährlich. OB Markus Ibert soll ein Machtwort gesprochen haben.

Eine gute Entscheidung, denn nachdem die Chrysanthema vor drei Jahren bereits auf zwei Wochen verkürzt worden ist, würde ein weiterer Einschnitt sie beschädigen. Der Eindruck wäre, dass die Stadt sich nach und nach von ihr verabschiedet.

Dabei ist die Chrysanthema die Lahrer Marke schlechthin und geradezu ein Lebenselexier für Händler und Gastronomen. Bei allen Sparzwängen: Dieses stadtprägende Event muss Lahr sich leisten können, selbst wenn das Budget dafür angehoben werden muss.

Für die Zukunft braucht es insgesamt eine ehrliche und transparente Debatte, wie die Chrysanthema noch zu stemmen ist, ohne Einbußen bei der Qualität hinnehmen zu müssen. Denn die wären der Anfang von ihrem Ende.