Die Vertreter des Forstamtes präsentieren den Gemeinderäten sowie weiteren Interessierten die aktuelle Statistik zum Blumberger Stadtwald. Foto: Bäurer

Alle drei Jahre findet ein gemeinsamer Stadtwaldbegang der Förster mit den Gemeinderäten statt. Dabei erhalten die Kommunalpolitiker aktuelle Informationen und Wissenswertes über den derzeitigen Zustand des Stadtwaldes.

Blumberg - Rund 4000 Hektar beträgt die Waldfläche auf der Gemarkung Blumberg. Dies sei für den Naturkreislauf und den Klimaschutz von immenser Bedeutung, betont Bürgermeisterstellvertreter Rainer Gradinger in seiner Eröffnungsansprache. Während des Waldbegangs wurden drei Standorte gewählt, an denen unterschiedliche Schwerpunkte von den jeweiligen Referenten thematisiert wurden.

Manche Bäume sind 100 Jahre alt

Zunächst erläuterte Alexander Jentsch vom Regierungspräsidium Freiburg den Auftrag, den es für den Stadtwald in den kommenden zehn Jahren zu planen gilt. Dazu stellte der Forsteinrichter die Betriebsinventur von 2021 vor, um genauer auf den Zustand des Stadtwaldes einzugehen. Der Stadtwald beheimatet demnach viele Bäume in mittlerem sowie zahlreiche in hohem Alter von teilweise über 100 Jahren. Der Anteil an Fichten sei in den letzten Jahren zurückgegangen, während die Anzahl an Tannen leicht anstieg. So betrug die Fläche an Fichten vor zehn Jahren noch 35 Hektar. Heute sind es nur noch 28 Hektar. Dieser Rückgang sei auf den Käfer sowie Sturmschäden und Trockenheit zurückzuführen, so der Referent. Die Population der Laubbäume sei dabei stabil, so Alexander Jentsch. Was den Holzvorrat anbelangt, so Jentsch, sei dieser stabil, aber mit leichtem Rückgang. Außerdem hat das Totholz durch das Eschentriebsterben zugenommen.

Eine einmalige Sonderabschreibung für den Wald

Revierleiter Stefan Riedmüller berichtet davon, dass auf einer zusammenhängenden Fläche von 20 Hektar die Aufforstung neuer Bäume weit fortgeschritten sei. Eine Anpflanzung sei aufgrund des gefällten Käferholzes von 6800 Festmetern erforderlich. Dazu pflanzte Förster Stefan Riedmüller gemeinsam mit seinem Team zuletzt insgesamt 11 200 neue Bäume. Aufgrund des trockenen Sommers seien 30 Prozent der neuen Bäume bereits abgestorben, so Riedmüller. Um die Bäume beispielsweise vor dem Abfressen durch Rehe zu verhindern, müssen diese mithilfe von Hüllen geschützt werden. Für die Aufforstung fielen dazu Kosten von 31 500 Euro an. Stadtkämmerer Jürgen Fischer berichtete von einer in der Blumberger Geschichte einmaligen Sonderabschreibung von 120 000 Euro für den Stadtwald. Dies sei aufgrund des hohen Anteils an Ausfall durch Käferholz erforderlich, so Fischer. "Das Käferholz muss schnellstmöglich aus dem Wald", so Johannes Mayer vom Forstamt. Von der Eiablage bis zum Ausflug des Käfers vergingen durchschnittlich gerade einmal sieben bis zwölf Wochen, so Mayer. Dies erfordert von den Waldarbeitern schnelles Handeln, um weitere Bäume vom Befall des Käfers zu schützen.

Patrick Egle, Leiter des Reviers Fützen-Epfenhofen, schildert den Anwesenden die Kriterien, welche für eine Neupflanzung wichtig sind. Dazu sei jede Baumart mit vier Kriterien bewertet, so Egle. "Wir haben keine Glaskugel um zu schauen, was in den nächsten Jahrzehnten sein wird", sagte er bei der Begehung.

Info: Der Stadtwald

Rund 40 Prozent der fast 10 000 Hektar der Gemarkung Blumbergs sind mit Wald bedeckt. Verantwortlich für den Stadtwald zeigen sich die Revierleiter Wolfgang Schelb, Patrick Egle und Stefan Riedmüller, welche mit dem Kreisforstamt für den Erhalt des Waldes zusammenarbeiten. Alle drei Jahre sind Förster und Gemeinderäte gemeinsam dort unterwegs, um über anstehende und aktuelle Themen den Wald betreffend zu sprechen.