Sie hat eine Zukunft: die Erdgas-Tankstelle auf dem Gelände des früheren Autohauses Vetter direkt an der Bundesstraße 27. Foto: Niederberger

Bei Opel-Vetter tut sich was. Lkw-Service und Autogas-Tankstelle bleiben.

Blumberg - Ein Aushang an der Eingangstür des ehemaligen Autohauses Vetter informiert darüber, dass der Betrieb bis auf Weiteres eingestellt ist, und die Homepage des Blumberger Traditionsunternehmens befindet sich im Offline-Modus.

Dort, wo einst Autos der Marke Opel und anderer Hersteller gewartet und repariert worden sind, gehen in diesen Tagen Handwerker ihrer Arbeit nach. Die Werkstatt wird umgebaut, die von Stephan Fürst geleitete Weinkauf-Filiale, die im Augenblick noch in Nachbarschaft zur esb-Zentrale angesiedelt ist, wird dort einziehen. Diese Information bestätigt der Geschäftsführer von Weinkauf, Oliver Rau. Der Energiedienstleister benötigt das Gebäude für eigene Zwecke.

Der 22. September des vergangenen Jahres war für Karin Vetter-Opitz, deren Vater Hans das Autohaus 1953 in Hüfingen gegründet hatte "ein schrecklicher und sehr emotionaler Tag". Damals leitete das Amtsgericht Villingen-Schwenningen auf ihren Antrag hin ein Insolvenzverfahren ein. Knapp zehn Wochen später, am 1. Dezember, ordnete der zum Insolvenzverwalter bestellte Rechtsanwalt Thorsten Schleich die Schließung an, die zuletzt sieben Vollzeitkräfte erhielten ein Kündigungsschreiben. Bereits einen Monat zuvor, am 31. Oktober, endete die Zusammenarbeit mit dem Autobauer aus Rüsselsheim, das Autohaus Vetter schied als offizieller Opel-Servicepartner aus, wie Annemarie Schred aus der Opel-Presseabteilung auf Nachfrage mitteilt.

Karin Vetter-Opitz war es sehr schwer gefallen, das Familienunternehmen aufgeben zu müssen, doch sei es wirtschaftlich einfach nicht mehr darstellbar gewesen, weiter zu machen. Sie ist sich sicher, dass ihr Vater hinter dem Entschluss gestanden hätte, einen Antrag auf Insolvenz zu stellen.

"Mein Vater war Kaufmann und unsere Entscheidung war kaufmännisch sinnvoll", so Karin Vetter-Opitz. Sie ist aufrichtig froh darüber, dass die zuletzt sieben Vollzeitbeschäftigten alle wieder eine Arbeit gefunden haben.

Bei der Vermittlung an neue Arbeitgeber habe sie alles unternommen, was in ihrer Macht gestanden sei. Ihren Kunden habe sie in Briefen empfohlen, sich zukünftig an das Autohaus Tiefert in Waldshut-Tiengen zu wenden. Von diesem Opel-Vertragshändler bezog das Autohaus Vetter seine Neufahrzeuge.

Sohn Philipp unterstützt seine Eltern bei der Abwicklung des Unternehmens und ist dafür nach Studienabschluss (Kulturwirt), Fachzeitschriften-Volontariat und einer Anstellung in England nach Blumberg zurückgekehrt. Er betreut unter anderem auch die Erdgas-Tankstelle, deren Betrieb fortgesetzt werden soll.

Harry Opitz, der Mann von Karin vetter-Opitz, war nach außen als Geschäftsführer von Auto-Vetter aufgetreten, macht zunächst mit seinem Kfz-Handel weiter, im Augenblick läuft der Abverkauf von Gebrauchtfahrzeugen und Jahreswagen.

Weitergehen wird es auch mit dem Lkw-Service von Georg Büche, der sich mit Opel-Vetter die Werkstatthalle geteilt hatte. Laut Karin Vetter-Opitz plane Büche, in Zukunft auch kleinere Reparaturen an Autos vorzunehmen.

Das Autohaus Vetter war 1953 von Hans Vetter in Hüfingen aus der Taufe gehoben worden. 1956 zog er mit seiner Firma nach Blumberg um. Und zwar in einen Neubau auf dem Gelände der heutigen Auto Vetter GmbH direkt an der B 27. 1989 sah Hans Vetter die Zeit gekommen, sich aus dem Autohaus zurück zu ziehen und übergab es an seine Tochter Karin Vetter-Opitz und deren Mann Harry Opitz, der das Geschäft geleitet hatte. Als Geschäftsführerin wurde vom Amtsgericht aber Karin Vetter-Opitz genannt. 2012 wurde das Autohaus Freiwald in das Unternehmen integriert.