Die Gefahrenstelle ist im Griff. Mitglieder des Schwarzwaldvereins aus Grimmelshofen kümmern sich um ein beanstandetes privates Wegstück in den Wutachflühen. Foto: Schwenninger

Instandsetzungsbedarf in den Wutachflühen zwischen Achdorf, Fützen und Grimmelhofen. Reparaturen laufen an.

Blumberg - Eine Treppenstufe hat keine Trittkante mehr, ein Handlauf fehlt ganz: Was in einem Haus ein Ärgernis ist, kann in der Natur denjenigen, der sich auf diese Steighilfe verlassen möchte, schnell in große Gefahr bringen. Das gilt insbesondere für die Wutachschlucht mit ihren oft engen, steilen und rutschigen Abschnitten.

Zu den beliebtesten Wanderregionen in Blumberg gehören die Wutachflühen. In diesem Waldgebiet zwischen Achdorf, Fützen und Grimmelhofen hat der Blumberger Naturschützer Lutz Gallinowski einen dringend reparaturbedürftigen Abschnitt angezeigt. Hier seien die Zuständen von Wegen mehr als problematisch, teilte er nach einer Wanderung mit.

Holzstufen seit langem nicht mehr begehbar

Bei einer Tour über den Flühenblick sei ihm aufgefallen, dass dort die Absturzsicherung gebrochen sei. Noch gefährlicher gehe es weiter zum Grillplatz vor Grimmelshofen zu. Die Holzstufen seien, auch mit Stöcken nicht, seit langem unbegehbar. Die seitliche Holzsicherung sei zu einem Großteil nicht mehr vorhanden. Dieser Abschnitt müsste für Wanderer unbedingt gesperrt werden, so der Appell des erfahrenen Bergwanderers.

Die Beschreibung dürfte den Tatsachen entsprechen, sagt Wutach-Ranger Martin Schwenninger und lobt, dass sich Gallinowski mit der Beanstandung gemeldet hat: wenngleich auch nicht bei ihm. Allerdings, so der Ranger, handle es sich um einen der vielen privaten Wege in der Schlucht, die über die Jahrzehnte lange Nutzung der Schlucht angelegt wurden. "Eigentlich dürfen diese gar nicht begangen werden, erfreuen sich bei den Einheimischen aber großer Beliebtheit", fügt Schwenninger an.

Arbeiten sind bereits angelaufen

Dieser Bereich der Wutachschlucht wird vom Schwarzwaldverein Stühlingen betreut. Nach Rücksprache mit dem Wanderwart konnte Schwenninger in Erfahrung bringen, dass die Reparaturen bereits am Laufen seien. "Die Treppen sind schon wieder gerichtet", so der Ranger. Auf der anderen Seite fehle auf etwa 20 Metern Strecke noch ein erneuerter Handlauf. Provisorisch ist dort ein Stahlseil angebracht. Einige Tage werden diese Arbeiten noch in Anspruch nehmen, so seine Einschätzung.

Auf den offiziellen, vom Schwarzwaldverein und den Kommunen ausgeschilderten Wanderwegen durch die Schlucht gebe es aktuell keinen dringenden Instandsetzungsbedarf. Lediglich Bäume, die über den Weg fallen, müssen zersägt und zur Seite geschafft werden, um eine Verletzungsgefahr für Wanderer auszuschließen.

Wege werden nass und rutschig

In der Wutachschlucht enden die Sommerbedingungen. Selbst bei Hitze und Sonnenschein bleiben die Wege nass und zunehmend rutschig. Schwenninger warnt davor, die ausgeschilderten Wege zu verlassen.

Das Naturschutzgebiet Wutachschlucht wird seit 1994 durch einen hauptamtlichen Ranger betreut. Seit 2004 hat diese Stelle Martin Schwenninger inne. Um der biologischen Vielfalt – es gibt hier rund 500 Schmetterlingsarten und etwa 2800 verschiedene Pflanzen – Akzeptanz zu verleihen, bietet der 62-jährige ausgebildete Forstmann naturkundliche Ranger-Wanderungen an oder hält Diavorträge.