Ganzheitliches Denken steht bei Weiherdammschülern im Vordergrund / Gartenbetrieb erweitert Möglichkeiten
Von Stefan Limberger-Andris
Blumberg. 20 bis 30 Essen an jeweils drei Tagen in der Woche gehen über die "Theke" der Weiherdammschule – immer dienstags, mittwochs und donnerstags. Schüler kochen für Schüler – lautet das zwar nicht offizielle, dafür aber mit Herzblut gelebte Motto der Blumberger Förderschule.
Eine tolle Sache, die von allen mit gestaltet wird, attestiert Rektor Timo Link den Schülern der Weiherdammschule hohen persönlichen Einsatz. Mit der Einrichtung eines Mensabetriebes, nunmehr im zweiten Schuljahr, habe man ausschließlich gute pädagogische Erfahrungen gemacht. Das Kochen, zunächst als Fach eingebettet in den Schulbetrieb, habe sich toll entwickelt, wertet auch Lehrer Thomas Taubenmann, der zusammen mit der Hausmeisterin und pädagogischen Assistentin Marion Kostanjevec für das Projekt zuständig ist. Gekocht wird ohne Schweinefleisch, um auch den türkisch-stämmigen Schülern gerecht zu werden, so Timo Link. Zudem gebe es zweimal wöchentliche ausschließlich Gemüse- und nur einmal Fleischgerichte. Die Kinder hätten auch schon vegan gekocht. Und selbst beim Kuchenbacken seien die Schüler bereits wahre Künstler, die selbsttätig einkaufen und den Küchenbetrieb meistern. Und Thomas Taubenmann fügt an, dass mittlerweile die gesellschaftlichen Rollenklischees, nur Frauen arbeiten in der Küche, Schnee von gestern seien.
Über das Kochen hinaus beschäftigten sich die Schüler mit der Produktion eines Teils der verarbeiteten Lebensmittel. So betreibt die Weiherdammschule zusammen mit der Eichbergschule einen Kartoffelacker neben dem Schulgebäude. Zudem wird derzeit daran gearbeitet, einen eigenen Garten aufzubauen, in dem Sonnenblumen, Zucchini und Tomaten angebaut werden sollen. Auch Beerensträucher, Bäume für eine Streuobstwiese sowie ein Blumenfeld sollen folgen. Die Schule nehme damit an einem Schulgartenwettbewerb teil. Ganzheitliches Denken könne somit den Kindern vermittelt werden, erläutert Timo Link.
Dankbar sei die Weiherdammschule der Stadt, die sich vor zwei Jahren am Ausbau der Schulküche finanziell beteiligt habe. Der kommunale Bauhof und die Stadtgärtnerei hätten sich darüber hinaus bei den Arbeiten zum Schulgarten helfend eingebracht. Zum Dank wurde Bauhofleiter Wolfgang Weinmann und drei seiner Mitarbeiter ein tolles Mittagsmenü kredenzt.
Die Weiherdammschule sieht im eigenen Mensabetrieb keine Konkurrenz zum Mitte September neu eingerichteten Mensabetrieb im Foyer der Eichbergsporthalle, der eine "Verlässliche Grundschule" an der Eichbergschule gewährleisten soll. Er werde eine Teilnahme der Weiherdammschüler immer montags ins freiwillige Angebot aufnehmen, so Timo Link.