Die drei führenden Mitglieder des BLHV sind gegen das Volksbegehren "Rettet die Bienen" (von links) der Blumberger Ortsvorsitzende Markus Keller, Bezirksgeschäftsführer Oliver Maier und der Kreisvorsitzende Karlheinz Bäurer. Foto: Baltzer Foto: Schwarzwälder Bote

"Rettet die Bienen" bringt Landwirte in Blumberg auf die Palme / Volksantrag als Alternative in Achdorf erläutert

Das Volksbegehren "Rettet die Bienen" bewegt die Bauern. Jetzt kontern Verbände mit einem Volksantrag als Alternative.

Blumberg-Achdorf. Das Volksbegehren zur Artenvielfalt der Interessengemeinschaft "Rettet die Bienen" hat vor allem die Verbände des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbandes (BLHV) und des Landesbauernverbandes (LBV) mobil gemacht, da sich die Landwirte durch die Forderungen darin in ihrer Existenz bedroht fühlen.

Darüber informierten der BLHV-Kreisvorsitzende Karlheinz Bäurer und der Bezirksverbandsgeschäftsführer Oliver Maier im Haus des Gastes in Achdorf. Vor über 30 Landwirten und anderen Interessierten sprach Bäurer über die dadurch entstehenden Auswirkungen für die Landwirtschaft. Die Bewegung Volksbegehren und Artenschutz – Rettet die Bienen ist eine Initiative pro Biene. Die Forderungen seien vielseitig, sagte Bäurer. So forderten die Aktivisten des Volksbegehrens die Erhöhung des ökologischen Anteils auf 50 Prozent bis 2035. In Naturschutzgebieten sollen Pestizide verboten werden, Streuobstwiesen sollen geschützt werden.

40 000 Unterschriften werden benötigt

"Wir Landwirte gehen verantwortungsbewusst mit Pestiziden um", betonte Bäurer. Auch Streuobstwiesen seien zum Thema geworden, ergänzte er. Die Landwirte hätten jetzt schon reagiert und seien zu Kompromissen bereit. BLHV und LBV haben mit anderen Verbänden einen Volksantrag ins Leben gerufen und fordern dafür die Unterstützung der Landwirte und Befürworter ein, erklärte Oliver Maier. Nun sei jeder gefordert, um die 40 000 nötigen Unterschriften für den Volksantrag zu bekommen.

Verbände unterstützen Zielsetzung der Politik

Die Initiative ist am 2. Oktober beim Landtag angezeigt worden. Am 18. Oktober haben die Verbände begonnen, Unterschriften zu sammeln. Danach müsse sich der Landtag mit den Forderungen der Verbände befassen, darunter, bestehende Förderprogramme für die Artenvielfalt weiter zu entwickeln, den kooperativen Natur- und Artenschutz auszubauen und Anreize schaffen, die Artenvielfalt zu fördern und den Familienbetrieben eine nachhaltige Perspektive zu bieten. Landwirtschaft und Gesellschaft – gemeinsam an einem Strang lautet die Devise.

Zu den Forderungen gehöre unter anderen auch eine Pflanzenschutz-Reduktions-Strategie statt pauschaler Verbote, so Maier. In dem Strategiepapier wird die Landesregierung aufgerufen, die Ausbildung verstärkt auf die Agenda zu setzen und zum Erhalt von Landwirtschaft und Artenvielfalt einen Kulturlandschaftsrat einzurichten, erklärte der Bezirksgeschäftsführer. Beide Verbände unterstützen jetzt schon die Zielsetzung der Landesregierung, die biologische Vielfalt zu stärken und die konventionelle und ökologische Landwirtschaft zukunftssicher zu entwickeln.

Die Forderungen: Schutz bäuerlicher Familienbetriebe; Mehr verträglicher Artenschutz; Nachhaltiger Schutz von Streuobstwiesen; Umweltschonender Pflanzenschutz; Flächenfraß stoppen; Regionalität stärken; Bienen retten – ohne Existenzen zu vernichten.