Graffiti-Schmierereien an der Realschule, unter anderem auch an einem Fenster heizen die Diskussion um einen wirksamen Schutz öffentlicher Gebäude an. Einen Metallzaun um das komplette Realschulareal, wie etwa zur Absicherung der Brandschutzeinrichtung, erscheint der Verwaltung wenig sinnvoll. Foto: Limberger-Andris

Graffiti-Schmierereien befeuern Diskussion über Schutz der Blumberger Realschule vor Vandalismus

Blumberg - Der Vandalismus treibt in Blumberg neue Blüten, nachdem es im vergangenen Jahr etwas ruhiger geworden war. Jüngstes Beispiel sind Graffiti-Schmierereien an der Realschule.

Die Schmierereien, die in der Nacht auf Dienstag am Realschulgebäude, am Sportgebäude nebenan sowie an der esb-Garage von bislang Unbekannten angebracht worden waren, beschäftigen die Stadtverwaltung. Mindestens 5000 Euro Sachschaden schätzt die Polizei, die Stadt geht von 10 000 Euro aus – Geld, das über den kommunalen Haushalt aufgebracht werden muss und das letztendlich die Steuerzahler, auch die Täter, bezahlen, richtet Hauptamtsleiterin Nicole Zendler einen Appell an den Verstand derjenigen, die derartige Aktionen durchführen. Wie teuer das Entfernen des Graffiti und die Auffrischung der Wandfarbe tatsächlich kommt, werde ein Kostenvoranschlag einer Firma zeigen. Auf jeden Fall stelle die Stadtverwaltung eine Strafanzeige. Derzeit versuche die Polizei über einen Abgleich der Machart des Graffiti Anhaltspunkte auf den Täterkreis zu erhalten.

Doch wie soll die Stadt öffentliche Gebäude vor Vandalismus schützen? Im Falle der Realschule habe man sich bereits Gedanken gemacht, so Nicole Zendler, sei jedoch noch nicht zu einer schlüssigen Entscheidung gelangt. Ein derart großes, verwinkeltes Gelände zu überwachen, sei ausgesprochen schwierig. Einen Metallzaun, wie er bereits zur Absicherung der Feuer-Notabgänge bestehe, rund um den gesamten Schulkomplex hält die Hauptamtsleiterin nicht für zielführend. Das Bestreben der Stadt sei bislang immer gewesen, den Schulbereich öffentlich zugänglich zu halten. Auch Rektor Egon Bäurer rät ab: allein die vorgeschriebenen Paniktüren, die in einen Zaun integriert werden müssen und sich nur von Innen öffnen lassen, minderten einen derartigen Gebäudeschutz. Er erachte jedoch eine Überwachung des Geländes durch Video-Kameras als durchaus sinnvoll. Besonders im schwer einsehbaren, rückseitigen Bereich der Schul- und Sportgebäude. Die Täter müssen sich seiner Einschätzung nach lange Zeit dort aufgehalten haben, um die mannshohen Schriftzüge anzubringen. Nicole Zendler hält in einer ersten Einschätzung eine Video-Überwachung für kritisch.

Auch den im Frühjahr ramponierten Kunststoffhasen auf dem B 27-Kreisel ordnet Nicole Zendler in die Kategorie "Sinnlose Tat" ein. Die Polizei hat nach langwierigen Untersuchungen zwar einen mutmaßlichen Täter im Visier, jedoch gestalte sich die Beweislast denkbar schwierig, da nur anonyme Aussagen zur Tat vorlägen, äußerte sich Postenleiter Norbert Kuttruff vor kurzem. Die Staatsanwaltschaft prüfe, ob Anklage erhoben oder ein Strafbefehl erlassen werde.