Im März 2018 kommen Mitglieder des Petitionsausschusses im  Stuttgarter  Landtag  zu  einem  Vor-Ort-Termin nach ­Riedö­schingen. Auf der Länge ist die Rodung für den dortigen Windpark bereits vollendet. Foto: Sigwart Foto: Schwarzwälder Bote

Stimmen: Erste Reaktionen auf die Entscheidung nach dem Urteil des Verwaltungsgerichts Freiburg

Blumberg (blu). Seitens der Naturschutzinitiative heißt es nach dem Gerichtsurteil: "Wir begrüßen es sehr, dass das Verwaltungsgericht den Argumenten der Naturschutzinitiative gefolgt ist und einen Baustopp für die beiden Windparke erlassen hat. Das Gebiet Länge/Blumberg ist ein landesweiter Hotspot für die Artenvielfalt. Dieses Gebiet verträgt keine Windindustrieanlagen. Wir fordern die beiden Investoren, Solarcomplex GmbH und Green City Energie auf, das Vorhaben endgültig aufzugeben und den Natur- und Artenschutz zu respektieren", erklärte Harry Neumann, der Landesvorsitzender des Umweltverbands Naturschutzinitiative.

Vom Landratsamt kommt für den stellvertretenden Landrat im Schwarzwald-Baar-Kreis, Joachim Gwinner, die Entscheidung "nicht ganz überraschend", weil das Verwaltungsgericht schon unlängst bei der Klage gegen die Waldumwandlungsgenehmigung so entschieden habe. Der Windenergieerlass der Landesregierung aus dem Jahr 2012 schreibe dies ausdrücklich so vor, dem seien sie gefolgt. Sie würden sich nun hausintern abstimmen und aller Voraussicht nach Beschwerde einlegen. Ärgerlich sei, dass es wieder eine Zeit lang dauern werde, bis der Verwaltungsgerichtshof entschieden habe, "insofern müssen wir uns mit den Betreibern abstimmen".

Für das Unternehmen Solarcomplex erklärt Vorstandsmitglied Bene Müller auf Anfrage dieser Zeitung, in diesem Verfahren seien sie als Betreiber nur Beigeladene. Das Verfahren richte sich gegen das Land, Beschwerde einlegen könne nur das Landratsamt im Schwarzwald-Baar-Kreis. "Deshalb sind wir gespannt, was die Behörde machen wird." Vom Betreiber Green City Energy war am Dienstag bislang noch keine Stellungnahme zu erhalten.

Für den Verein "Artenschutz Länge-Ettenberg" meint die Vorsitzende Angelika Sitte hingegen: "Wir freuen uns, dass die Naturschutzinitiative gegen die Genehmigungen geklagt hat." Das Urteil entspreche auch den von ihnen geäußerten Einwänden: Dass durch das Aufsplitten der Genehmigungen die große, umfangreiche Umweltverträglichkeitsprüfung umgangen wurde. "Das war einer unserer Kritikpunkte, auch vor dem Petitionsausschuss."