50 bis 60 Blumberger haben eine Bezugsberechtigung für den Tafelladen. Foto: dpa

In kommenden Wochen wird sich entscheiden, ob es einen Tafelladen in Blumberg geben wird.

Blumberg - In den kommenden Wochen wird sich entscheiden, ob es einen Tafelladen in Blumberg geben wird. Der »Mach mit Förderverein e.V.« wird sich mit dem Thema eingehend befassen.

Der Geschäftsführer des Caritasverbandes Schwarzwald-Baar-Kreis, Michael Stöffelmaier ist zweiter Vorsitzender im »Mach mit Förderverein«. Er hat zwischenzeitlich Rücksprache mit der Vorsitzenden Helgina Zimmermann gehalten, wie das zunächst ins Stocken geratene Projekt umgesetzt werden kann, wie er im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten bestätigte. Bis Mitte Januar, so Stöffelmaier, könne verbindlich gesagt werden, wie in der Sache weiter verfahren wird.

Der »Mach mit-Förderverein« hat in Sachen Tafelladen viel Erfahrung. Bis nach den Sommerferien waren bereits Gespräche in Blumberg geführt und Grunddaten ermittelt worden. Demnach gibt es derzeit in Blumberg rund 30 Personen mit eine Bezugsberechtigung, die im Tafelladen in Donaueschingen einkaufen. Gäbe es einen Tafelladen in Blumberg, kämen voraussichtlich nochmals 20 bis 30 weitere Personen hinzu, die die Voraussetzungen für die Bezugsberechtigung zum Einkauf in einem Tafelladen erfüllen, sagt die örtliche Beauftrage der Caritas.

Hilfsbedürftige gäbe es in Blumberg demnach genug, doch spielen auch andere Gesichtspunkte eine Rolle. Geschäfte aus Blumberg, darunter auch die großen Filialisten, geben bereits jetzt Lebensmittelspenden für den Tafelladen in Donaueschingen ab. Die Überlegung, dies für ein eigenes Blumberger Angebot zu nutzen, liegt also nahe. Die Umsetzung erfordert jedoch einen erheblichen logistischen und personellen Aufwand, zumal gesetzliche Bestimmung etwa zur gekühlten Lagerung und zum Transport der Lebensmittel zu beachten sind. Der »Verein Mach mit« hat drei Fahrzeuge und Kühlbereiche zur Lagerung, die den gesetzlichen Vorgaben entsprechen. Die Erlöse aus dem Verkauf in den Läden (Die Waren kosten dort nur 20 Prozent des regulären Verkaufspreises) fließen ausschließlich in die Finanzierung der Logistik, womit kein eigenes Geld bleibt, etwa um Räume zum Verkauf anzumieten. Das ginge nur über Sponsoren.

In Blumberg hatte der Sprecher der FDP-Fraktion im Gemeinderat. Michael Walter, die Stadt aufgefordert dazu aktiv zu werden. Bis kurz nach den Sommerferien hatte es allerdings auch einen anderen Vorschlag gegeben. Dem Vernehmen nach soll die katholische Kirchengemeinde noch unter Pfarrer Edgar Wunsch vorgeschlagen haben, für einen Tafelladen Räume im Haus der Begegnung in der Kirchstraße nutzen zu können.

»Mach mit Förderverein e.V.«. Der Verein besteht seit 15 Jahren und hat seinen Sitz in Villingen-Schwenningen. Geholfen wird Menschen, die jeden Euro zweimal rumdrehen müssen, kinderreichen Familien, Alleinerziehenden und Rentner mit geringem Einkommen.

Info

Tafelläden. Ein Projekt sind Tafelländen, die der Verein derzeit in Schwenningen, Villingen, Donaueschingen, St. Georgen und Triberg betrieben werden. Eine Einkaufsberechtigungskarte dort erhalten Einzelpersonen, deren monatliches Einkommen 900 Euro nicht übersteigt, beziehungsweise Ehepaare mit maximal 1200 Euro sowie pro Kind 200 Euro. Ein weiteres Projekt startet 2011 zunächst als Projekt in Villingen, mit einer Nachhilfeförderung für Hauptschüler der Klassen fünf bis sieben.