Stadtrat Hermann Zorbach geehrt

Blumberg (blu). Zum einen war dies das "Verdienstabzeichen in Gold" des Städtetags Baden-Württemberg. Die andere Auszeichnung war das "Ehrenzeichen in Gold mit Brillant", das Zorbach von der Stadt Blumberg erhielt.

Besonders war der Moment nicht nur wegen der seltenen Auszeichnung. Zum ersten Mal erfolgte so eine Würdigung in Corona-Zeiten, sprich, die Mitglieder des Gemeinderats, der Verwaltung und die Besucher trugen alle Schutzmasken. Bürgermeister Markus Keller griff dies auf und bedauerte, dass die eigentlich voriges Jahr anstehende Auszeichnung auch jetzt noch nicht in würdigem Rahmen stattfinden könne.

Bürgermeister Keller gratulierte Stadtrat Zorbach so: "Sie haben 30 Jahre aktive Stadtgeschichte mitgestaltet." Keller würdigte die Verdienste des Stadtrats und schilderte auch seine Tätigkeiten in den Ausschüssen. Er nannte Schwerpunkte Zorbachs wie die Gründung der Energieversorgung Südbaar oder die Städtepartnerschaften.

Und dann betonte Keller: "Sie sind Anwalt der Bürger", zum Beispiel wenn es um die Gestaltung von Grünflächen in der Innenstadt gehe. Zorbach habe sich auch als Mitglied in der Verbandsversammlung der Volkshochschule eingebracht. Weitere wichtige Projekte waren die Sanierung des Panoramabads und der Breitbandausbau. Für seinen "großartigen und leidenschaftlichen Einsatz" sprach Keller dem zu Ehrenden Dank und Anerkennung aus.

Stadtrat Zorbach ergriff dann selbst das Wort und dankte den Bürgern, die ihn gewählt sowie bei der Kommunalwahl 2019 ermutigt hätten, als Einzelperson anzutreten. Und er dankte seiner Gattin Johanna Zorbach, die ihm stets den Rücken freigehalten habe. Gemeinderatsarbeit habe viel mit Information zu tun, da gebe es eine Holschuld und eine Bringschuld. Er habe sämtliche Sitzungen der Ausschüsse besucht, um sich Informationen zu holen. In Riedböhringen habe die Stadt dadurch vor Jahren rund 75 000 Euro (damals 150 000 D-Mark) gespart, weil auf seinen Vorschlag Wasser im Brandweiher gefärbt wurde und so der Vorwurf eines Landwirts widerlegt wurde, Wasser aus dem Weiher durchnässe seine Scheune.

Beim Bau der Eichbergsporthalle wurde auf seinen Vorschlag auch noch rechtzeitig die Steckhülsen für die Pfosten einer Fußball-Hallenbande eingemessen.

Eine ganz wichtige Entscheidung sei auch die Festanstellung von Michael Jerg als städtischer Musikdirektor gewesen. Jerg ist Leiter der Musikschule und war jahrzehntelang erfolgreich Dirigent der Stadtkapelle Blumberg.

Stadtrat Zorbach gehört zu den dienstältesten Mitgliedern des Blumberger Gemeinderats seit dessen Bestehen. Nach bisheriger Kenntnis liegt er auf Platz vier hinter Ehrenbürger Stefan Scherer mit 39 Jahren (1969-2008), Michael Walter mit 34 Jahren (1980-2014) und Albrecht Guckeisen mit 31 Jahren (1978-2009). Auf 28 Jahre brachte es der 2008 verstorbene frühere FDP-Fraktionssprecher Harald Mattegit (1971-1999). Die dienstältesten Mitglieder des jetzigen Gemeinderats sind Stadträtin Ursula Pfeiffer (SPD) und Stadtrat Rainer Gradinger (Freie Liste), beide sind seit 1994 im Gremium.

Hermann Zorbach (77) wuchs mit einer älteren Schwester in Furtwangen auf, wo sein Vater Landarzt war. Von Beruf Lehrer, kam er 1967 mit seiner Frau Johanna nach Blumberg, die, ebenfalls Lehrerin, eine Anstellung an der Scheffelschule erhielt, die damals alle Schularten von der Grundschule bis zur Hauptschule unter ihrem Dach hatte. Von 1980 an war er mit zwei Unterbrechungen im Gemeinderat. Neben der Kommunalpolitik engagierte er sich auch in den Vereinen: Er war Mitbegründer des Blumberger Handballvereins als selbstständige Abteilung des damaligen TV Blumberg, war Mitbegründer des Partnerschaftsvereins Blumberg-Valdoie und des Partnerschaftsvereins Blumberg-Kunszentmiklós und arbeitete für die lokale Presse.

Zur Familie gehören zwei erwachsene Kinder mit ihren Familien und zwei Enkelkindern.