Für Motorradfahrer gilt am kurvenreichen Randenaufstieg der B 314 wegen der Unfallgefahr seit geraumer Zeit Tempo 60. Doch nicht alle Biker halten sich daran. Foto: Baltzer

Stadt schließt sich Bündnis an. Bürgermeister verspricht sich von gemeinsamem Auftritt mehr Wirkung.

Blumberg - Die Stadt Blumberg ist dem Bündnis "Gemeinsam aktiv werden gegen Motorradlärm" beigetreten. Für Bürgermeister Markus Keller, frisch aus dem Urlaub zurück, ist der Beitritt die "logische Konsequenz" der bisherigen Kommunalpolitik, auch im Zusammenhang mit dem Besuch bei Verkehrsminister Winfried Hermann vor zwei Jahren.

Das Lärmproblem am Randenaufstieg der B 314 sei lange bekannt, deshalb sperre der Schwarzwald-Baar-Kreis seit Jahren im Sommer am Wochenende die zweite Bergspur. Durch den Beitritt sieht Keller keine Nachteile, er verspreche sich davon, dass ein gemeinsames Auftreten mit den anderen Kommunen und dem Land "mehr Wirkung zeigt als das Handeln als Einzelkämpfer". Da der Zustand für die betroffenen Anwohner in Randen, Epfenhofen und Fützen eine Zumutung sei, habe er mit dem Beitritt nicht bis zur nächsten Gemeinderatssitzung Ende September warten wollen. Er werde aber dort berichten. Die Initiative des Stuttgarter Verkehrsministeriums, die der Lärmschutzbeauftragte der Grünen im Landtag, Thomas Marwein, und Sasbachwaldens Bürgermeisterin Sonja Schuchter bei einem ersten Treffen am 29. Juli mit 29 Kommunen gestartet haben, habe schon 37 Mitglieder, teilte das Verkehrsministerium auf Anfrage mit, Tendenz steigend. Angeschrieben worden seien alle Kommunen im Land.

Unterstützung erhält die Initiative auch von Landesjustizminister Guido Wolf. Der Motorradlärm sei ein Problem, das von Jahr zu Jahr zunehme, sagte Wolf am Rand seiner Sommertour als Wahlkreisabgeordneter im Raum Blumberg auf Nachfrage. Der Randenaufstieg der B 314 sei die erste Strecke gewesen, die er selbst miterlebt habe. Mittlerweile würden von Jahr zu Jahr neue Strecken und Streckenabschnitte ausgewählt, auch im Donautal nähmen die Klagen über Lärmbelästigung enorm zu, beispielsweise bei Nendingen und Fridingen. Noch ärgerlicher sei, wenn die paar wenigen Raser die jeweilige Strecke mehrfach fahren würden.

Das sei eine Zweckentfremdung der Motorräder, weil die Fahrer sie nicht nützten, um von A nach B zu fahren, sondern ausnutzten, um in maximaler Schräglage zu rasen. Und das Rasen sei eine Zweckentfremdung der Straßen. Guido Wolf betonte: "Ich halte die Initiative für richtig."