Die Adler-Post. Foto: SB

Jetzt ist es amtlich: Ehemalige Gaststätte Adler-Post in Zollhaus wird für Flüchtlinge genutzt. Info-Veranstaltung für Bürger geplant.

Blumberg-Zollhaus - Nun ist es amtlich, die ehemalige Gaststätte Adler-Post in Zollhaus wird für Flüchtlinge genutzt. Der Gemeinderat habe vorigen Donnerstag in nichtöffentlicher Sitzung den Kauf des Gebäudes beschlossen. Dies teilte Hauptamtsleiterin Nicole Schautzgy am Dienstag mit.

Das Gebäude werde nun für die Anschlussunterbringung der Flüchtlinge saniert, sagte Nicole Schautzgy. In der Adler-Post sollen für die Flüchtlinge bis zu maximal 50 Plätze entstehen, wahrscheinlich würden es eher etwas weniger, so Schautzgy.

Für die Familie, die in Zollhaus bis zum Jahr 2010 das griechische Restaurant Taverna Korfu betrieben hatte und noch dort wohnt, hätten sie eine andere passende Wohnung in Aussicht, sagte die Hauptamtsleiterin auf Nachfrage. In der Mitteilung der Stadt wird Bürgermeister Markus Keller mit dem Satz zitiert: "Der Druck, weiteren Wohnraum für Flüchtlinge von Seiten der Kommunen zu schaffen reißt nicht ab, deswegen sei der Erwerb der Immobilie Adler-Post folgerichtig."

Nach Abwicklung des Kaufvertrages sollen die Sanierungsarbeiten im Gebäude beginnen, damit alsbald Wohnraum für Flüchtlinge geschaffen werden könne, heißt es weiter.

Landrat Sven Hinterseh und Bürgermeister Markus Keller informieren gemeinsam

Über die Situation der Flüchtlinge in Blumberg und die Pläne des Schwarzwald-Baar-Kreises hinsichtlich der Unterbringung der Menschen, die in die Städte und Gemeinden kommen, werden Landrat Sven Hinterseh und Bürgermeister Markus Keller am Donnerstag, 12. November, ab 18 Uhr öffentlich im Gemeinderat in der Blumberger Stadthalle informieren. Dabei geht es um die Einrichtung der Gemeinschaftsunterkunft im "Hotel Schweizer Hof", wo bereits ab Ende November bis zu 130 Flüchtlinge unterkommen sollen. Weiteres Thema werden die Überlegungen einer weiteren Gemeinschaftsunterkunft mit 200 Plätzen auf einem Grundstück im Gewann Dämmlewiesen sein.

Alle Bürger können Fragen rund um das Thema stellen

Zu der öffentlichen Informationsveranstaltung am 12. November in der Blumberger Stadthalle sind alle interessierten Bürgerinnen und Bürger eingeladen.

Landrat Sven Hinterseh und Blumbergs Bürgermeister Markus Keller beantworten gerne die Fragen rund um die Flüchtlingsunterbringung in Blumberg, heißt es in einer Mitteilung der Stadt Blumberg.

Im Schwarzwald-Baar-Kreis leben in drei Erstaufnahmestellen (BEAs) 3035 Menschen, davon 1612 in Donaueschingen.

Gemeinschaftsunterkünfte: Im Schwarzwald-Baar-Kreis sind derzeit 1050 Flüchtlinge in zwölf Gemeinschaftsunterkünften untergebracht, davon 583 in Villingen und 271 in Donaueschingen. In den nächsten drei Monaten wird der Kreis voraussichtlich acht bis neun weitere Unterkünfte mit bis zu 800 Plätzen eröffnen, teilte Pressesprecherin Heike Frank auf Anfrage mit. Weitere 1000 Plätze sollen im Laufe des Jahres 2016 hinzukommen. Schweizer Hof: In Blumberg wird der Schweizer Hof in Zollhaus eine Gemeinschaftsunterkunft, für die der Landkreis zuständig ist. Überlegt wird der Bau einer zweiten Gemeinschaftsunterkunft in Dämmlewiesen, darüber informieren Landrat Sven Hinterseh und Bürgermeister Markus Keller am 12. November, ab 18 Uhr in der Stadthalle.

Zahlen: Blumberg hat derzeit 31 Flüchtlinge, bis zum Jahresende werden weitere 27 erwartet, sie sollen im Pfarrhaus Riedöschingen und in Hondingen unterkommen. Für 2016 werden mindestens 114 Flüchtlinge zugewiesen. Da der Landkreis den Schweizerhof mit rund 130 Personen als Gemeinschaftsunterkunft nutzt, würde dies auf die Hälfte der 114 Personen angerechnet, so dass 57 weitere Personen in eine Anschlussunterbringung kämen.

Dämmlewiesen: Ob im Gewann Dämmlewiesen eine Gemeinschaftsunterkunft gebaut wird, entscheidet der Gemeinderat. Er entscheidet, ob die Stadt das Grundstück an den Landkreis verkauft.