Die neue Homepage der Sauschwänzlebahn beinhaltet auch ein umfangreiches Online-Buchungssystem, mit dem der Service rund um den Bahnbetrieb noch weiter verbessert wird. Foto: Stiller

Die "alte Dame" bietet Nostalgie mit modernem Service: Von der Online-Buchung bis zu Facebook.

Blumberg - Drei Wochen früher als in den Jahren zuvor - am 6. April - startet die Sauschwänzlebahn in die neue Saison, mit einigen Neuerungen, mit denen die nostalgische Attraktion auch modernen Ansprüchen in der Vermarktung und im Kundenservice gerecht wird.

Der Name "Sauschwänzlebahn" ist mittlerweile als Wortmarke geschützt. Dies war zur Sicherung beantragt worden. In diesen Tagen kam die Urkunde zur Bestätigung.

Was mit der alten Dame Sauschwänzlebahn seit dieser Saison passiert, darf man getrost als Rundumerneuerung bezeichnen, die notwendig wurde, um langfristig den Bestand zu sichern. Dazu gehört auch der frühe Saisonstart sowie rund 50 Prozent mehr an Fahrten, unter anderem jeden Tag im September.

Die Sicherung der Bahn erfordert hohe Investitionen und der Anteil des städtischen Eigenbetriebs daran will erwirtschaftet sein. Standen an Fahrkartenerlösen bislang im Jahr rund 820 000 Euro in der Kalkulation, sind es dieses Mal 1,2 Millionen, um den Kostenaufwand zu decken. Jeder Fahrgast mehr, so der oberste Betriebsleiter Christian Brinkmann, bringt Mittel für weitere Investitionen.

Ein ganzes Paket an Maßnahmen drumherum soll für das erhöhte Fahrgastaufkommen sorgen. Dazu gehört auch das neue Online-Buchungssystem, mit dem bequem und jederzeit Fahrten gebucht und die Karten dazu auch daheim ausgedruckt werden können. Das zeigt Wirkung. Nach aktuellem Stand wurden bereits Tickets für 222 000 Euro verkauft. Bis zum Saisonstart am 6. April sollten es 250 000 Euro werden, hoffen Christian Brinkmann und Mirjam Emminger. Mit dem neuen System können sich auch Busunternehmen früher informieren und ihre Planungssicherheit erhöhen. Hinzu kommt, dass das Bahnmanagement somit auch belastbare statistische Daten erhält, die als Grundlage für gezielte Marketinganstrengungen genutzt werden können.

Grundlage für die Buchungen via Bildschirm ist die neu gestaltete Homepage der Sauschwänzlebahn, die klarer gegliedert und einfach zeitgemäßer ist. Das gesamte Fahr- und Veranstaltungsprogramm der Bahn, vom Regelbetrieb bis zu Themenfahrten ist übersichtlich gegliedert. Die Online-Buchbarkeit gilt dabei nicht nur für die normalen Fahrten, sondern auch für die Veranstaltungen. Wer will, kann also jetzt schon für die Prosecco-Fahrt oder die Männer-Tour im Herbst Karten via Internet kaufen.

Online ist die Sauschwänzlebahn nunmehr auch mit einer eigenen Seite auf Facebook vertreten. Zudem läuft eine Google-Adwords-Kampagne, um über die weltgrößte Internet-Suchplattform präsenter zu sein.

Zur Attraktivitätssteigerung gehört auch das erheblich erweiterte Veranstaltungsprogramm, das auf der Homepage aufgelistet ist. Es reicht von der Vatertagsfahrt an Christi-Himmelfahrt, über einen Kindertag am 4. August, bis zum Westerntag am 26. Mai oder auch der Halloween-Tour am 31. Oktober. Dazwischen ist noch einiges, unter anderem sechs Zeitreisen am 19. und 20. Mai, am 27. und 28. Juli sowie am 21. und 22. September. Stilecht in Kostümen und Konversation, überraschend mit historischen Details und Figuren kann dabei in vergangenen Zeiten geschwelgt werden.

Das Veranstaltungspaket ist auch dazu angetan, die Sauschwänzlebahn wieder stärker ins Bewusstsein der heimischen Bevölkerung zu rücken. Mehr Angebot rund um die Bahn erhöht die Lust, solche öfter zu nutzen.

Zum Paket gehört auch das neue Tarifsystem mit drei in Zeitzonen gestaffelten Preistabellen. Die Umstellung, so Christian Brinkmann, lief besser als befürchtet und die im Fachdeutsch Tarifergiebigkeit genannte Einnahme pro Kopf der Fahrgäste, hat sich damit fast verdoppelt.

Gesichert ist der rollende Betrieb. Museumsbahn und der Verein WTB haben mittlerweile einen Vertrag geschlossen, in dem die Einsätze vereinbart sind. Danach betreibt der städtische Eigenbetrieb die Fahrten während der Woche und der Verein WTB jene an den Wochenenden und Feiertagen.

Die städtischen Fahrten werden zunächst mit gemieteten Wagen und einer Lok betrieben, so lange, bis die neu erworbenen Waggons überarbeitet und nach Blumberg zurückgekehrt sind. Die neue Lok der Baureihe 262 der Frankfurt-Königsteiner Bahn ist derzeit auf dem Weg ins Eisenbahnwerk Meiningen und wird nach ihrer Überholung wohl erst zur nächstjährigen Saison zur Verfügung stehen. Die nun beginnende Saison wird städtischerseits mit einer gemieteten Lok mitsamt Crew betrieben. Damit entfallen Reibungspunkte zwischen Stadt und dem Verein. Dazu trägt auch bei, dass rund 500 000 Euro in die Bahninfrastruktur investiert wurden, um den übermäßigen Abrieb am rollenden Material entgegenzuwirken.

Weitere Informationen:

www.sauschwaenzlebahn.de